Thorsten Kramers Film bewegt die Menschen in Unnas Kino

© Udo Hennes

Thorsten Kramers Film bewegt die Menschen in Unnas Kino

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Mobbing ist wahrlich kein leichter Stoff für einen Film. Der Filmemacher Thorsten Kramer zeigt mit „Warum? Es kann jeden treffen“, dass er Menschen auch mit diesem Thema bewegen kann.

von Dirk Becker

Unna

, 19.10.2020, 16:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

So manche Komödie ist schnell wieder vergessen. Geguckt, gelacht und höchstens die eine oder andere Pointe bleibt. Filme, die das Herz von Menschen berühren können, sind die, die unvergessen bleiben. Das war bei „Schindlers Liste“ so und das ist auch bei „Warum? Es kann jeden treffen“ so.

Zugegeben: Der Vergleich des in Unna gedrehten und am Freitag im Rahmen der Premiere im Kinorama vorgestellten Films mit dem siebenfach Oscar prämierten Dramas klingt zunächst gewagt. Doch es gibt Parallelen – und die zeigen sich vor allem nach dem Ende der Filme.

Herzensprojekt bewegt die Zuschauer

Menschen, die kaum über das Gesehene sprechen und erstmal tief schlucken müssen, sind für Thorsten Kramer ein Zeichen, dass er mit seinem Film die Herzen der Menschen erreicht hat. „Warum? Es kann jeden treffen“ ist sein Herzensprojekt, mit dem er schon zahlreiche Filmpreise gewonnen hat. Erst am Samstag hat Kramer erfahren, dass er es auch beim Filmfestival in Rom in die Auswahl geschafft hat.

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Preise sind das eine, die Botschaft des Films ist ist das andere. In „Warum? Es kann jeden treffen“ löst Kramer mit dem Thema Mobbing ein Tabu auf. Er selbst war einst Opfer, doch immer mehr Menschen, die den Film gesehen haben, sprechen nun auch über ihre eigenen, teils schrecklichen Erfahrungen.

Dieter Schulze, Direktor des Werkstatt-Berufskollegs Unna (l.), war für das Team von Sartorius-Film ein wertvoller Partner und ließ ich natürlich auch die Premiere in Unna nicht entgehen. Ihm dankten Thorsten Kramer (auch Schauspieler), Brigitte Kramer und Gerhard Kramer (alle Sartorius-Film).

Dieter Schulze, Direktor des Werkstatt-Berufskollegs Unna (l.), war für das Team von Sartorius-Film ein wertvoller Partner und ließ ich natürlich auch die Premiere in Unna nicht entgehen. Ihm dankten Thorsten Kramer (auch Schauspieler), Brigitte Kramer und Gerhard Kramer (alle Sartorius-Film). © Udo Hennes

Die Filmpremiere im Kinorama musste angesichts der Corona-Pandemie in einem kleineren Rahmen stattfinden. Das Interesse war dennoch groß – und so gab es am Freitag gleich zwei Vorführungen. Ob und wann weitere folgen, will Guido Rottstegge vom Kinorama von der weiteren Nachfrage abhängig machen. „Er und sein Team haben wirklich einen Mega-Job gemacht“, freut sich Thorsten Kramer, dass die Premiere überhaupt durchgeführt werden konnte.

Rückenwind aus Unna

Kramers Dank gilt aber auch der Stadt Unna und dem Medienkunstraum Unna, die das Projekt unterstützt haben. „Das war ein toller Rückenwind für den Film. Unna bot die perfekte Kulisse“, findet Kramer, der nicht nur Regisseur, sondern auch Hauptdarsteller ist.

Die Lüneburger Band „Kraftakt“ lieferte den Titelsong (v.l.): Dominik Schlüter, Daniel Brach, Sven Sander (Guitar / Rhythm) und Max Fabian Rust (Bass).

Die Lüneburger Band „Kraftakt“ lieferte den Titelsong (v.l.): Dominik Schlüter, Daniel Brach, Sven Sander (Guitar / Rhythm) und Max Fabian Rust (Bass). © Udo Hennes

Nach der Premiere haben sich mehrere Menschen bei Kramer gemeldet, die den Film gerne als Schulungsfilm etablieren wollen. Eine Polizeibeamtin aus Bayern etwa wollte wissen, wie sie den Film bekommen kann, um ihn zu Präventionszwecken zu zeigen.

Vor dem eigentlichen Film wurde das Musikvideo zum Titelsong „Teufel“ gezeigt. Auch dieses Video der Band „Kraftakt“ aus Lüneburg ist in Unna entstanden – in den Räumen des Werkstatt-Berufskollegs.

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