Mehr Sicherheit bei Veranstaltungen in Unna Die Stadt hatte die Lösung schon auf dem Tisch

Sicherheit bei Festen: Die Stadt hatte die Lösung schon auf dem Tisch
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Tobias Hinne-Schneider

Die Terrorfahrt in Magdeburg weckt Erinnerungen an den Anschlag in Berlin vor mehr als acht Jahren. Ein islamistischer Terrorist steuerte einen Sattelzug auf dem Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz in eine Menschenmenge. Immer wieder verwandeln Attentäter Fahrzeuge in Waffen. Auch in Unna fürchten die Menschen eine solche Attacke. Die Angst vor Sicherheitslücken ist groß. Dabei hatte die Stadtspitze bereits eine Lösung eruiert, nur um sie später als „zu teuer“ zu verwerfen. Aber: An der Sicherheit sollte nicht gespart werden.

Versenkbare Poller

Mit versenkbaren Pollern sollten die Zufahrten zur Innenstadt ausgestattet werden. Ende 2018 hatte die Stadt nach längerer Diskussion einen Konzeptentwurf vorgestellt. An der Hertinger-, Massener und Bahnhofstraße sollten die Stahlpfosten montiert werden. Kostenprognose: rund eine halbe Million Euro. 2021 wurde die Lösung verworfen.

Klar ist, Feuerwehr, Polizei und Rettungskräfte dürfen durch die Barrieren im Notfall nicht behindert werden. Mit moderner Technologie lässt sich ein entsprechendes Steuersystem sicherlich installieren. Nahezu jedes Garagentor kann mittlerweile mit einer Fernsteuerung geöffnet werden.

Lieferverkehr einschränken

Die Pöller hätten zudem enorme Vorteile gegenüber den jetzt genutzten Wassertanks: Sie wären ganzjährig verfügbar, also auch bei kleineren Veranstaltungen. Sie könnten zudem außerhalb von Veranstaltungen so eingestellt werden, dass sie Lieferverkehr nur in genehmigten Zeiten in die Innenstadt lassen.

Sich darauf auszuruhen, dass in Unna bislang nicht passiert ist, wäre falsch. Der Ausbau der Sicherheitsvorkehrungen könnte ein terroristisch motiviertes Befahren erschweren, wenn nicht gar verhindern.