Ungeliebte Stadttauben in der Unnaer Innenstadt Wann starten endlich die Tierschützer?

Tierschutzverein hofft auf Start des Taubenprojekts im Sommer
Lesezeit

Schützer und Gegner von Stadttauben hatten in Unna lange ein Problem: Es fehlte ein Standort für einen Taubenschlag zur Eindämmung der Plage. Es ist längst gelöst, aber noch kann die Arbeit nicht beginnen. Ein Taubenhaus kann man wohl nicht einfach so kaufen.

Populationskontrolle auf Parkhaus-Dach

Im November vergangenen Jahres präsentierten Tierschützer und Stadt Unna einen Ort, an dem ein seit Jahren umstrittenes Problem endlich gelöst werden soll: Das Kaufhaus Schnückel stellt eine Fläche auf seinem Parkhaus zur Verfügung. Dort kann eine Hütte aufgestellt werden. Der Plan: Ein hoffentlich großer Teil der ungeliebten Stadttaubenpopulation aus diesem Teil der Innenstadt soll dieses Häuschen gezielt ansteuern.

Ehrenamtliche des Tierschutzvereins wollen die Tiere vor Ort betreuen. Sie bieten artgerechtes Futter und tauschen Eier gegen Attrappen aus, damit die Zahl der Vögel nach und nach abnimmt. Diese Art der Populationskontrolle ist aufwendig, gilt aber inzwischen als die einzige tierschutzgerechte und wirkungsvolle Methode, um das Taubenproblem einzudämmen.

Sie präsentierten im Jahr 2023 den Standort für Unnas erstes Taubenhaus: Bürgermeister Dirk Wigant, Claudia Keuchel (Fraktionssprecherin Bündnis 90/Die Grünen), Thomas Weber (City-Werbering), Sandra Abdinghoff (Tierschutzverein) und Silke Krischer (Inhaberin Schnückel).
Sie präsentierten im Jahr 2023 den Standort für Unnas erstes Taubenhaus: Bürgermeister Dirk Wigant, Claudia Keuchel (Fraktionssprecherin Bündnis 90/Die Grünen), Thomas Weber (City-Werbering), Sandra Abdinghoff (Tierschutzverein) und Silke Krischer (Inhaberin Schnückel). © Raulf

Suche nach Taubenhaus

Die Bekanntmachung ist jetzt vier Monate her. „Wann geht es los?“, hakte die Grünen-Sprecherin Claudia Keuchel im Stadtentwicklungsausschuss im März nach.

Das größte Problem ist nun offenbar die Beschaffung eines Taubenschlags. Der Tierschutzverein hatte einen Lieferanten für ein Taubenhaus ins Auge gefasst. Doch dieser habe dann erklärt, er verkaufe keine Taubenhäuser mehr, weil Holz zu teuer geworden sei, berichtete Sandra Abdinghoff, Vorsitzende des Tierschutzvereins Unna.

Hütte braucht individuellen Umbau

Bei der Suche nach einem Taubenhaus-Lieferanten blickt man inzwischen bis nach Polen. Der Tierschutzverein macht Vorschläge, die Entscheidung muss letztlich die Stadt fällen, da die Anlage auch von der Stadt Unna bezahlt wird.

Der Tierschutzverein stellt sich ein Taubenhaus vor, das gewisse Bedingungen erfüllt. Handwerker der Werkstatt im Kreis Unna sollen einen Teil des Ausbaus übernehmen, damit die Hütte optimal für das Projekt genutzt werden kann. So ist der Plan.

Zusammenarbeit jetzt gut

Die Absprachen zwischen dem Verein und der Stadt Unna funktionierten gut, sagt die Tierschützerin. Dieser Hinweis ist beim Thema Taubenschlag nicht belanglos, hatte es doch dabei in der Vergangenheit durchaus Kommunikationsprobleme zwischen Behörde und Ehrenamt gegeben. „Wir sind guter Hoffnung, dass wir im Sommer ein Taubenhaus in Unna haben“, sagt Sandra Abdinghoff.