Modekette trifft nach Pleite erste Entscheidungen Ungewissheit für Standorte in Unna und Menden

Modekette Sinn trifft nach der Pleite erste Entscheidungen
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Die Modekette Sinn musste im August Insolvenz in Eigenverwaltung anmelden. Das Hagener Unternehmen betreibt an mehr als 30 Standorten Modehäuser. Während die Zukunft anderer Filialen geklärt zu sein scheint, lässt Sinn diese für Unna und Menden weiter offen.

Klare Aussagen zu anderen Standorten

„Die Restrukturierung von Sinn verläuft gut. Das Verfahren in Eigenverwaltung wird vom Gericht wohl zu Anfang November eröffnet. Wir werden uns dann auch näher zum aktuellen Stand äußern“, sagt der Sprecher des Hagener Unternehmens, Holger Voskuhl. Zu den beiden Standorten in der Region hat sich der Sprecher nicht äußern wollen – oder können.

Ein gutes oder schlechtes Zeichen? Die Zukunft anderer Standorte scheint geklärt. Der Rheinischen Post sagte Voskuhl kürzlich zum Modehaus in Wesel (NRW): „Es stimmt, dass das Weseler Geschäft gesichert ist“. In Kleve (NRW) betreibt Sinn bislang gleich drei Standorte – neben einem Herren- und einem Damenhaus auch ein Wäschehaus. Nach Informationen der Neue Ruhr Zeitung (NRZ) soll das Wäschehaus bald schließen.

Sinn eröffnet in Brühl

Sinn war in Unna Nachfolger von Peek & Cloppenburg (P&C) an der Bahnhofstraße. Die Eröffnung im Jahr 2020 wurde durch die Corona-Pandemie behindert. In Menden befindet sich das Modegeschäft an der Hauptstraße. Für das Unternehmen ist es nicht die erste Pleite, bereits 2008, 2016 und 2020 hatte Sinn Insolvenz angemeldet.

Lutz Hockemeyer hat den Sinn-Standort an der Bahnhofstraße als Geschäftsleiter aufgebaut.
Als Geschäftsleiter hat Lutz Hockemeyer den Standort vom Modehaus Sinn in Unna aufgebaut. Er hat im Jahr 2022 andere Aufgaben im Unternehmen übernommen. © Archiv

Grund für die erneute Insolvenz seien veränderte wirtschaftliche Rahmenbedingungen gewesen, hatte es im August geheißen. Hinzu gekommen seien einmalige Sondereffekte, wie etwa die zeitweilige Schließung von Etagen oder ganzen Häusern durch Wasserschäden und andere bautechnische Gründe. Rund 1500 Mitarbeiter beschäftigt das Modeunternehmen.

Trotz der Pleite eröffnet Sinn in Kürze einen weiteren Standort in Brühl (NRW). Das hat die Stadt vor zwei Wochen bekannt gemacht. 2022 hatte Sinn den Standort demnach an das Modehaus Aachener abgetreten. Nach dem Rückzug von Aachener kehrt Sinn laut Mitteilung zurück.

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 26. Oktober 2024.

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