Geduld hat Saifullah in seinem jungen Leben schon oft unter Beweis stellen müssen. Allein sieben Mal wurde der Zehnjährige in seinem Heimatland Afghanistan am Bein operiert – leider ohne Erfolg. Jetzt folgten innerhalb von vier Monaten weitere vier Operationen im Christlichen Klinikum Unna (CKU). Diesmal soll Saifullahs Geduld belohnt werden. Der Junge kann endlich wieder laufen.
Heilung braucht noch Monate
Zunächst braucht der Junge noch Gehstützen, bald aber wird er wieder sicher auf seinen zwei eigenen Beinen unterwegs sein. Damit rechnet ganz fest Dr. Bernhard Fortmeier, Chefarzt der Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie im CKU am Standort West (Holbeinstraße): „Es dauert zwar noch ein paar Monate, bis alles zusammengewachsen ist, aber anschließend wird er wieder normal laufen können.“
Unterschenkel wiederhergestellt
Dr. Fortmeier und sein Team mussten den rechten Unterschenkel des Jungen in aufwendigen Eingriffen wieder voll herstellen. Ein schlecht verheilter Bruch hatte zu Knochenabsplitterungen und Entzündungen geführt. Vier OPs waren dafür notwendig, eine langwierige Antibiotikatherapie und vor allem auch viel Geduld.
Dass dem Zehnjährigen nicht allzu langweilig in den vier Monaten seines Krankenhausaufenthaltes wurde, dafür sorgten die Ehrenamtler der Krankenhaus-Hilfe und der Grünen Damen und Herren mit Malutensilien und Brettspielen.
Kostenlos trotz angespannter Lage
Saifullah ist eines von 250 Kindern aus Kriegs- und Krisengebieten, die jährlich vom Friedensdorf International zur ärztlichen Behandlung nach Deutschland geflogen werden. Und er ist das dritte Kind innerhalb von drei Jahren, das in der Unfall- und Wiederherstellungschirurgie in Unna kostenlos behandelt wird. Sowohl die Arbeitseinsätze der Ärzte und der Pflegenden als auch die Operationen und somit der komplette Krankenhausaufenthalt leistet das CKU unentgeltlich „Das ist umso bemerkenswerter, da sich das CKU, wie alle anderen Krankenhäuser auch, in einer angespannten wirtschaftlichen Lage befindet“, erklärt Dr. Fortmeier. Für Geschäftsführer Thorsten Roy bleibt diese Unterstützung trotz der schwierigen Lage der Krankenhäuser ein wichtiger Beitrag für Mitmenschlichkeit. „Wir helfen hier herzlich gerne.“
Friedensdorf International
Seit 1967 hilft Friedensdorf International verletzten und kranken Kindern aus Kriegs- und Krisengebieten, indem die Organisation sie zur Behandlung nach Europa holt. Nach erfolgreicher Behandlung kehren die Kinder in ihre Heimat zurück. Zudem verbessern weltweite Projekte die medizinische und humanitäre Versorgung in den Heimatländern. Finanziert wird diese Arbeit nahezu ausschließlich aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen. Sie ist als mildtätig anerkannt und trägt das DZI-Spendensiegel.
Mehr Infos gibt es auf der Internetseite friedensdorf.de