Mit seinem E-Bike ist Björn Merkord (53) schnell mit 25 km/h oder mehr unterwegs. Der Unnaer fährt gerne mit dem Rad – auch auf dem neuen Radring in der Innenstadt. Dabei hat er eine Stelle ausgemacht, die er durchaus als gefährlich einstuft. Er verweist auf eine vergleichbare Situation an der Eselsbrücke.
Kurve und Gefälle an der Voßkuhle
„Es muss nicht erst ein tragischer Unfall passieren“, sagt der 53-Jährige. Die Örtlichkeit, die Björn Merkord moniert, ist der Bereich, der vom Kirchplatz/Ulrichswall über die Voßkuhle in Richtung Morgentor führt. Dort gibt es eine Kurve und anschließend ein ordentliches Gefälle, das Radfahrer bergab stark beschleunigt.
Unmittelbar an der Voßkuhle liegt die Stadtmauer. Der Mauerabschnitt an der Straße ist im oberen Bereich rund 90 Zentimeter hoch und wird in Richtung Morgentor immer höher – bis zu 130 Zentimetern. Im Bereich den Merkord vor allem beanstandet – ein paar Meter hinter der Kurve – ist die Mauer rund 110 Zentimeter hoch.

Björn Merkord nimmt seit der Einrichtung des Radrings mehr Radfahrer wahr. Damit komme es an der genannten Stelle auch zu immer mehr Begegnungen zwischen ihnen. Und weil diese teils schnell um die Kurve fahren würden, könnte es bei entgegenkommenden Radlern zu waghalsigen Ausweichmanövern kommen.
Komme ein Radler dabei ins Straucheln oder verliere die Kontrolle über sein Rad und stürze im Zweifel sogar über die Stadtmauer, könne ein Unfall schlimme Folgen haben. „Es geht dort mehr als fünf Meter in die Tiefe“, sagt Björn Merkord.

Er vergleicht die Situation mit der Eselsbrücke vor einigen Jahren. Für diese hatte die Stadt vor geraumer Zeit ein Fahrradverbot verhängt. Der Hintergrund waren Sicherheitsbedenken. Das Geländer der Brücke war mit seinen 110 Zentimetern zu niedrig. Es galt als ausreichend, bis ein Unfall mit einem Radfahrer in Norddeutschland dazu führte, dass für solche Brückengeländer eine neue Mindesthöhe festgesetzt wurde.
Die Empfehlung für Radverkehrsanlagen liege mittlerweile bei 1,3 Metern „und damit höher als für Fußgänger üblich“, erklärt Stadtsprecherin Anna Gemünd. Die zusätzlichen Zentimeter sollen verhindern, dass Radfahrer ein Übergewicht bekommen und seitlich über das Gelände stürzen.
Radfahrer nicht unmittelbar an der Mauer unterwegs
Anders als an der Eselsbrücke sieht die Stadt Unna die Gefahr an der Voßkuhle allerdings nicht als drastisch an. „Radfahrer müssen hier nicht unmittelbar an der Stadtmauer entlang fahren, um den Bereich passieren zu können – auch nicht bei Begegnungsverkehr“, sagt Anna Gemünd.

Die Stadtverwaltung prüfe derzeit dennoch, ob und wenn ja wie hier entsprechende Maßnahmen getroffen werden können, die die Sicherheit in diesem Bereich erhöhen. An der Eselsbrücke wurde ein neues Geländer angebracht.