Nach einer Preisanpassung soll demnächst auch eine bessere Wegweisung dazu beitragen, dass sich das Parken in der Unnaer Innenstadt besser organisiert. Die Stadt schlägt nun vor, einen niedrigen sechsstelligen Betrag in ein neues Parkleitsystem zu investieren.

Die Stadt Unna hat zum Jahreswechsel höhere Parkgebühren auf Freiflächen-Parkplätzen eingeführt. Das Ziel ist Steuerung: Autofahrer sollen in die günstigeren Parkhäuser und Tiefgaragen gelotst werden. Die überdachten Stellplätze sollen dann aber auch besser auffindbar gemacht werden. Dies war im Zuge der Parkgebührendiskussion teils von der Politik, aber auch vom City-Werbering gefordert worden. Die Stadt wurde mit der Aufstellung eines neuen Parkleitsystems beauftragt. Ein Konzept dafür gibt es jetzt.
Halbe Million Euro wäre wohl zu viel
Das Ordnungsamt hat im Grunde zwei Varianten geprüft. Die teurere würde für jeden einzelnen Parkplatz in jedem Unnaer Parkgebäude anzeigen, ob er frei oder belegt ist. Ultraschall-Sensoren würden dies ermöglichen. Allein für die Anlagen der städtischen Wirtschaftsbetriebe WBU würde dieses System 450.000 bis 500.000 Euro kosten. Die Betreiber der privaten Parkhäuser sollen am neuen Parkleitsystem beteiligt werden und müssen bei dieser Variante je Parkhaus mit 130.000 bis 150.000 Euro rechnen.
Induktionsschleifen in Parkhäusern
Die Privatanbieter würden ebenso wie die Stadtverwaltung eine günstigere Alternative bevorzugen, zumal im städtischen Haushalt ohnehin nicht mehr als 250.000 Euro für das Parkleitsystem bereitgestellt wurden.
Variante 2 würde den ein- und ausfahrenden Verkehr an jedem Parkbau erfassen. Dazu müssten Induktionsschleifen eingebaut werden. Die Anlage könnte also anzeigen, wie viele Plätze frei bzw. belegt sind, Autofahrer müssten sich die freien Flächen allerdings wie bisher selbst suchen. Kostenpunkt für die städtischen Parkbauten: etwa 64.000 Euro; für die privaten: je 20.000 bis 25.000 Euro.

Digitalanzeigen am Verkehrsring
Die „Füllstände“ der Parkhäuser sollen in ein digitales System eingespeist werden. Es gibt dann wiederum verschiedene Möglichkeiten, wo die jeweiligen digitalen Zahlen angezeigt werden. Aus Sicht der Stadtverwaltung würde es ausreichen, nur am Ring Digitalanzeigen zu installieren – und an den Parkhäusern selbst, wenn diese nicht direkt am Ring liegen. An Unnas jüngstem Parkhaus an der Neuen Mühle gibt es zwei solcher Tafeln bereits. Zusätzlich soll an jedem Park-Gebäude ein digitaler Hinweis auf das jeweils nächste Parkhaus beziehungsweise die jeweils nächste Tiefgarage angebracht werden. Der Hintergedanke dürfte wohl dieser sein: Ist das angesteuerte Parkhaus voll belegt, erfährt der Fahrer direkt, welches er alternativ ansteuern kann. Das Ziel des ganzen Systems ist es, Parksuchverkehr zu verhindern.
Autofahrer sollen schon an den Zufahrten zur Innenstadt Hinweise auf die Parkbauten lesen können. Die ins Auge gefassten Standorte: Morgenstraße, Kantstraße, Massener Straße, Hertingerstraße und Wasserstraße (in Verbindung mit Kessebürener Weg und Iserlohner Straße). Hier sollen aber nur analoge und allgemeine Hinweise auf die Parkbauten stehen, ohne jeden Standort einzeln aufzuführen.
Private sollen auch bezahlen
Zehn analoge Schilder kosten 6.000 Euro zuzüglich Montage. Digital ist teurer: Eine Tafel mit Restplatzanzeige kostet ohne Montage 1.500 Euro. Die analoge und digitale Beschilderung würde insgesamt 33.000 Euro plus Montage kosten. Das Parkleitsystem mit Induktionsschleifen würde mit insgesamt 110.000 Euro zu Buche schlagen. Schilder und Technik an den Parkbauten sollen die jeweiligen Betreiber bezahlen, also die WBU oder die privaten Inhaber. Gespräche dazu wurden schon geführt. Aber: „Eine endgültige Abstimmung dazu steht noch aus.“ Auch die Leistungen externer Fachleute müssten bezahlt werden. Die Stadt Unna will ein Fachbüro für Verkehrsplanung einschalten. Nach Einschätzung der Verwaltung könnte Unna eventuell Fördermittel für das Projekt erhalten.
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Beratung
- Einen Zeitplan für die Umsetzung des neuen Parkleitsystems gibt es noch nicht. Nun beginnen die politischen Beratungen.
- An diesem Dienstag (4.6.) beschäftigt sich der Ausschuss für Feuerschutz, Sicherheit und Ordnung mit dem Thema. Die öffentliche Sitzung im Ratssaal beginnt um 17 Uhr.
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