In mehr als einem halben Dutzend Papiercontainern können Menschen an der Viktoriastraße in Unna ihre Pappe kostenlos entsorgen. Doch das Angebot wird immer wieder ausgenutzt: Sind die Container voll, wird dahinter geschoben oder davor gestapelt.
Regelmäßig bleibt (an den Wochenenden) ein Pappe-Chaos am Servicehof der Stadtbetriebe. Mit einer Videoüberwachung soll dem wilden Müllabladen der Kampf angesagt werden, fordert die Fraktion „Wir für Unna“ (WfU).
Bürger nehmen Müll nicht mehr mit nach Hause
Das hohe Altpapieraufkommen sei ein zeitloses Problem geworden und könne von den Containern nicht mehr aufgenommen werden. Dadurch komme es zu der illegalen Entsorgung und den daraus resultierenden Problemen. „Die achtlos entsorgten Abfälle können nass werden und verschmutzen und können der Kreislaufwirtschaft nicht mehr zugeführt werden. Neben der Vermeidung und Wiederverwertung von Abfällen spielt die fach- und sachgerechte Entsorgung eine wichtige Rolle, auch für den Schutz der Umwelt“, heißt es in dem Schreiben, das unter anderem von der Fraktionsvorsitzenden Ingrid Kroll und WfU-Bürgermeisterkandidat Aven Arnt unterschrieben worden ist.
Festzuhalten sei, dass Bürger ihren Abfall nicht wieder mit nach Hause nehmen, wenn die Container voll sind, sondern vor und neben dem Container abladen, so die WfU. Ihr zufolge sollten weitere Container aufgestellt werden – und es soll geprüft werden, ob eine Videoüberwachung möglich ist. Müllsündern könne dann bei einer Ordnungswidrigkeit ein entsprechendes Bußgeld auferlegt werden.

Gleichzeitig müsse aber sichergestellt werden, dass es nicht zu Verdrängungseffekten komme und Papier- und Pappe anderswo illegal entsorgt werden. Bis dahin sei es sinnvoll, die Container häufiger zu leeren.
Von der Stadt Unna heißt es dazu: „Die beantragte Videoüberwachung ist rechtlich nicht zulässig und wäre rechtswidrig“. Die anderen Maßnahmen seien vielversprechender. Entschieden wird über den Antrag im Ausschuss für Stadtbetriebe am Mittwoch (30.4., 17 Uhr, Viktoriastr. 11).
Gebührenfreie „Blaue Tonne“
Für Altpapier und Pappe gäbe es eigentlich einen noch komfortableren Entsorgungsweg als das eigenhändige Transportieren zur Viktoriastraße. Die Stadtbetriebe bieten „Blaue Tonnen“ in zwei Größen an, mit 120 oder 240 Litern Fassungsvermögen. Sie werden alle vier Wochen abgeholt, und das alles ist für den Nutzer gebührenfrei.