Das Projekt am Hellweg scheint großen Stellenwert zu haben für Möbel Höffner. Mehrere Mitglieder der Eigentümerfamilie Krieger haben schon persönlich in Unna vorgesprochen. Doch Begeisterung löst das Ansiedlungsvorhaben im Rathaus der Kreisstadt nicht aus – trotz weit reichender Zusicherungen des Unternehmens, seine Pläne an die Wünsche der Stadt anzupassen.
Höffners Dilemma: Das Unternehmen hat bereits ein Grundstück gekauft. Doch dieses wurde bislang als Acker genutzt und für den erhofften „Fruchtwechsel“ braucht es die Zustimmung der Stadt. Sie aber steht derzeit wohl nicht in Aussicht.
Nach den Plänen, die das Unternehmen schon seit einigen Monaten mit der Stadtverwaltung beraten soll, will Höffner in Unna kein Möbelhaus errichten, sondern ein Zentrum für Serviceleistungen. Wer irgendwo in NRW bei Höffner Möbel kauft und die Montage mitbestellt, würde damit auch einen Auftrag nach Unna vergeben. Von dort aus sollen sich Fahrzeuge mit Material und Monteuren auf den Weg zum Kunden machen.
Kein Verkauf, sondern Werkstätten und Hochregallager an der B1
Ausgangspunkt wäre eine Fläche zwischen alter B1 und A44, südlich der Provinzialstraße. Dort würde Höffner dem Vernehmen nach eine Anlage mit Werkstatteinheiten, aber auch einem Hochregallager errichten. Das Unternehmen verweist auf Arbeits- und Ausbildungsplätze. Die Politik sieht versiegelte Flächen, einen riesigen Lagerkomplex und Lkw-Verkehr. Zudem verweisen mehrere Stimmen auf eine benachbarte Fläche, die von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft im Kreis Unna entwickelt werden soll, aber eben mit kleinteiligem Gewerbe.
Höffner will Fläche auch bei Scheitern behalten
Wie dieses Dilemma aufzulösen wäre, ist unklar. Innerhalb der Politik ist das Meinungsbild zwar differenziert, doch frei von Vorbehalten scheinen die Fraktionen alle nicht zu sein. Den Nutzen für Wirtschaft und Arbeitsmarkt der Stadt schätzen sie als begrenzt ein, insbesondere im Vergleich zu den Belastungen durch den Neubau.
Höffner indes soll nach Quellen im Rathaus betonen, die Freifläche in der Massener Heide auch bei einem Scheitern der aktuellen Gespräche nicht mehr verkaufen zu wollen. Sie stünde damit auch für keine andere Entwicklung zur Verfügung, die der Eigentümer nicht duldet. Es ist unklar, ob dies eine Drohung sein soll oder lediglich die Hoffnung auf andere Mehrheitsverhältnisse im Rat nach späteren Wahlen widerspiegelt. Höffner selbst übrigens hat auf Kontaktversuche unserer Redaktion bislang nicht reagiert.
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