© Marcel Drawe
Die Energiewende könnte durch den Konflikt in der Ukraine noch einmal forciert werden. Der Caritasverband hat diese in Unna bereits vollzogen. Er versorgt sich jetzt selbst mit Energie.
Für den Caritasverband war es keine Image-Frage, ob er seinen Strom selbst produziert und ob er damit auch seine Fahrzeuge versorgt. „Letztlich ist es für uns als christlicher Träger auch der Schöpfungsgedanke, der uns antreibt“, sagt Vorstand Ralf Plogmann. Vor allem aber sieht er die Verantwortung in Sachen Klimaschutz.
Wie es auch einem großen Verband gelingen kann, sich weitgehend autonom mit Energie zu versorgen, zeigt die Caritas an ihrer Zentrale in Unna. Das Dach des Hauptgebäudes an der Höingstraße 5-7 zieren längst Solarstrom-Module, die in der Spitze 29,5 Kilowattstunden produzieren können.
„Wir haben den großen Vorteil, dass wir mit Bernd Benkendorf jemanden haben, der die Anlage auch selbst installieren konnte“, sagt Caritas Sprecher Jan Wandschneider. Benkendorf ist eigentlich Hausmeister bei der Caritas, verfügt aber über großes Fachwissen. Und so läuft die Photovoltaikanlage seit ihrer Installation reibungslos.
Bernd Benkendorf zeigt den Wechselrichter der Photovoltaik-Anlage. © Marcel Drawe
„Wir nutzen den produzierten Strom zum größten Teil selbst“, sagt Benkendorf und Plogmann ergänzt: „Das passt einfach. Wir arbeiten hier tagsüber, wenn die Sonne scheint.“ Mit dem Strom wird allerdings nicht nur das Gebäude versorgt. Auch die Ladestationen für die Elektroautos der Caritas bekommen so ihre Energie.
„Wir haben unseren Fuhrpark weitgehend auf E-Autos umgestellt“, berichtet Plogmann. Das gelte etwa für die Sozialstation und den Bereich Essen auf Rädern. Auch auf dem Parkplatz vor der Sozialstation an der Kamener Straße gibt es Parkplätze mit E-Ladesäulen. Die freilich sind für die Dienstfahrzeuge vorgesehen und nicht etwa für andere private Nutzer, die am nahen Kamen-Karree aber zahlreiche andere Optionen finden.
Installiert wurde auch ein spezieller Stromzähler, da auch produzierter Strom ins Netz eingespeist wird, den die Caritas nicht selbst verbraucht. © Marcel Drawe
Kann sich die Caritas-Zentrale an der Höingstraße in Unna inzwischen autonom versorgen, so ist das an anderen Stellen derzeit noch nicht möglich. „Bei Gebäuden, die in unserem Besitz sind, sind solche Veränderungen leicht möglich. Bei gemieteten Objekten sind wesentlich mehr Absprachen erforderlich“, so Plogmann mit Bezug auf die Standorte auch in anderen Städten im Kreis Unna.
Auch für diese Gebäude hat der Caritasverband für den Kreis Unna aber eine ökologisch sinnvolle Lösung. „Wir bekommen dafür Strom, der in Wasserkraftwerken gewonnen wird“, berichtet Benkendorf.