Polizei
Messerstecherei: Ermittler kämpfen sich durch Widersprüche und Lügen
Die erste Festnahme erfolgte schnell nach einer Messerstecherei an der Zechenstraße im März. Dann aber entpuppte sich der Fall als äußert schwer aufzuklären. Verworren ist er in mehrfacher Hinsicht.
Relativ klar war nach einer Messerstecherei am 13. März der Tathergang. In einem Haus an der Zechenstraße seien zeitgleich zwei Partys im Gange gewesen, deren Teilnehmer in Streit darüber gerieten, dass die eine die andere mit ihrer Lautstärke übertöne. Der Disput setzte sich auf der Straße fort in einem wilden Handgemenge. Ein 21-jähriger Unnaer brach plötzlich zusammen – mit einem Messerstich in der Flanke.
Mit dem Krankenwagen kam die Polizei. Ärzten gelang es, den lebensgefährlich verletzten Patienten zu stabilisieren. Die Polizei stufte den Fall als versuchtes Tötungsdelikt ein, in Dortmund übernahm eine Mordkommission den Fall und schon am Tag nach dem Vorfall gab es eine erste Festnahme.
Doch danach entpuppte sich der Fall als unerwartet schwierig. Dem Festgenommenen konnte nichts nachgewiesen werden, und so ließ man ihn gleich wieder frei. Seitdem wurde zwar weiter ermittelt, aber Klarheit bestehe noch lange nicht, wie eine Sprecherin der Dortmunder Staatsanwaltschaft erklärt.
Obwohl die Ermittler über die Gastgeber der beiden Feiern den Kreis der Gäste feststellen konnten, ist der Fall noch ungelöst. Zwar dürfte es einige Zeugen gegeben haben bei der Auseinandersetzung, aber deren Vernehmungen lieferten widersprüchliche Aussagen.
Mehrere Verdächtige, doch nur einer kann es gewesen sein
Im Ergebnis gerieten mehrere Personen unter Tatverdacht. Alle erklärten, den lebensgefährlichen Messerstich nicht gesetzt zu haben. Und sehr wahrscheinlich sprachen damit fast alle die Wahrheit. Selbst das Opfer kann nicht zur Aufklärung beitragen. Die Situation war wohl zu unübersichtlich, als dass der junge Mann zweifelsfrei denjenigen benennen könnte, der im das Messer in den Leib gerammt hat. Von der Waffe selbst fehlt jede Spur.
Der Streit auf offener Straße war seinerzeit durchaus auffällig. Die Polizei war von Nachbarn gerufen worden, die den Tumult vernommen hatten. Doch auch deren Hinweise und ein anschließender Zeugenaufruf führten augenscheinlich nicht dazu, einen Täter zu ermitteln.
Angesichts der Schwere der Tat tue man sich nicht leicht damit, das Verfahren einzustellen, beteuert die Staatsanwaltschaft. Die Ermittlungen laufen weiter, werden wohl noch etliche Vernehmungen erfordern, bis sich endlich herausgestellt hat, wer am 13. März zugestochen hat. Diese Arbeit werde aber vermutlich noch Wochen erfordern.
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