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Luca-App: Stadt Unna zeigt sich skeptisch
Kontaktnachverfolgung
Unkompliziert rausfinden, ob man bei Veranstaltungen oder beim Friseurbesuch Kontakt zu Corona-Infizierten hatte: Das kann die Luca-App. Die Stadt Unna scheint von ihr aber nicht überzeugt.
Keine Zettelwirtschaft, keine Fantasie-Namen: Die Luca-App wurde entwickelt, um die Kontaktverfolgung im Fall eines Corona-Ausbruchs zu vereinfachen. Profitieren sollen dabei alle: Diejenigen, die ein Konzert oder ein Museum besuchen, aber auch die Organisatoren einer Veranstaltung oder die Besitzer eines Ladenlokals. Auch die Gesundheitsämter könnten über die Luca-App die Daten über neue Infektionen schnell bekommen.
Klingt sehr gut, finden die Unnaer Grünen und fordern die Stadtverwaltung daher auf, die App auch für Unna in Betracht zu ziehen. Eine entsprechende Anfrage stellte die Fraktionssprecherin der Grünen, Claudia Keuchel, im Hauptausschuss. Von der SPD kam Unterstützung: „Wenn es ein gut entwickeltes System gibt, wieso machen wir das nicht einfach?“
Während der Kreis Unna sich durchaus vorstellen kann, die Luca-App nach entsprechender Prüfung einzusetzen, sind die Bedenken in Unnas Verwaltung offenbar größer. „Es gibt wohl ein Leck an den Schnittstellen zu den Gesundheitsämtern, wodurch bereits sensible Gesundheitsdaten in die falschen Hände geraten sind“, sagte Unnas Wirtschaftsförderer Martin Bick im Hauptausschuss. Er empfahl, abzuwarten: Das Land NRW arbeite an einer eigenen App.
Sauerländerin, Jahrgang 1986. Dorfkind. Liebt tolle Geschichten, spannende Menschen und Großbritannien. Am liebsten draußen unterwegs und nah am Geschehen.
