Nach der Peitsche kommt das Zuckerbrot: Ein neues Parkleitsystem soll automobile Besucher der Stadt schon an den Einfallstraßen „abholen“, um ihnen Wege zu den nächsten Parkhäusern und Tiefgaragen zu weisen. Der Komfortgewinn für die Parkplatzsuche ist Schritt 2 eines Konzeptes, mit dem Unna die „Parksuchverkehre“ neu ordnen und reduzieren möchte.
Ziel ist es, Autofahrer dazu zu motivieren, ihre Fahrzeuge bevorzugt in einem der Parkbauwerke unterzubringen. Die Zahl der draußen abgestellten Wagen und die oft unnötigen Suchfahrten in den Altstadtquartieren der Innenstadt sollen dabei reduziert werden.
Im ersten Schritt hatte die Stadt dazu das Freiluftparken unattraktiver gemacht: Mit einem Tarif von 2,50 Euro pro Stunde sind die Parkscheine an den Automaten draußen deutlich teurer als die Nutzung der Parkhäuser.
Außerdem wird die Zahl der überhaupt verfügbaren Stellflächen in der Innenstadt nach und nach reduziert. Der gewonnene Platz soll der Aufenthaltsqualität zugutekommen – wie zuletzt etwa mit den neu gestalteten Plätzen am Morgentor und an der Schulstraße geschehen.
Büro aus Hamburg stellt Planung für das Parkleitsystem auf
Vor allem von Händlern war im Vorfeld der Tariferhöhung die Forderung gekommen, Autofahrer mit der neuen Situation nicht allein zu lassen, sondern sie mit einem „klugen“ Parkleitsystem zum Stellplatz zu leiten. Diesen Vorschlag griff die Politik auf, und so soll ein entsprechendes System nun aufgestellt werden.
Dass das Parkleitsystem erst nach der Gebührenanhebung kommt, war vereinzelt kritisch kommentiert worden. Nun allerdings will die Stadt keine weitere Zeit mehr verlieren. Nach Vorarbeiten im Rathaus hat sie ein Fachbüro damit beauftragt, die Planung des Systems zu übernehmen.
Der dafür gefundene Partner ist ein Büro aus Hamburg mit einschlägiger Erfahrung. Es bietet der öffentlichen Hand Verkehrsplanungen an und setzt dabei einen Schwerpunkt im Bereich Technikeinsatz für Steuerung und Erfassung von Verkehrsströmen.

Für Unna soll das Büro nun „Planungsleistungen Zwecks Einrichtung eines dynamischen Parkleitsystems unter Berücksichtigung (weniger) bereits vorhandener Anzeigetafeln“ erbringen. Die Zeitvorgabe: „Kurzfristig nach Auftragsvergabe.“
Wann das System in Betrieb gehen wird, ist dennoch nur grob abzusehen. Wenn die Planung vorliegt, muss die entsprechende Technik noch bestellt und installiert werden.