Das Shopping mit Termin gibt Händlern nun etwas mehr Möglichkeiten, wieder Geld zu verdienen. Damit ist Kurzarbeit im Einzelhandel aber noch lange nicht vom Tisch. © Raulf
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Corona: Einzelhandel kann trotz Terminshopping nicht auf Kurzarbeit verzichten
Es kehrt wieder Leben ein in die Geschäfte. Doch der Betrieb bleibt in den kommenden Wochen bestimmt von Ungewissheiten. Sorgen um Mitarbeiter werden durch „Click and meet“ nicht unbedingt kleiner.
Optimismus gehört zur Grundhaltung eines guten Einzelhändlers. Und damit begegnen Unnas Händler auch dem, was seit dem 8. März durch Lockerungen wieder möglich ist. Shopping mit Termin heißt zumindest, dass wieder Kunden ins Geschäft dürfen. Die Sorgen um Mitarbeiter aber bleiben.
Geschäftsöffnung abhängig von Infektionszahlen
Sollte im Kreis Unna die Corona-Sieben-Tage-Inzidenz wieder unter die magische 50 sinken, dürften Einzelhändler, die beispielsweise Mode verkaufen, wieder beinahe normal öffnen. Je nach Verkaufsfläche dürfte dann ein Kunde pro zehn oder pro 20 Quadratmeter in den Laden. Die Inzidenz müsste dafür aber auch stabil unter 50 sein, nicht nur einmalig. Derzeit greift die Regel für den Wert zwischen 50 und 100: Einkaufen mit Termin, nur ein Kunde pro 40 Quadratmeter.
Diese Entwicklung müssen Händler also derzeit tagesaktuell im Blick behalten, wollen sie nicht gegen Regeln verstoßen. Wie viel Leben tatsächlich in ihren Geschäften herrscht, hängt nun auch davon ab, wie viele Kunden sich jeweils für das Terminshopping anmelden. Wie plant ein Chef in dieser Lage sein Personal?
Personaleinsatz schwer zu planen
„Da ich den Personaleinsatz nicht planen kann bleiben meine Angestellten zu 100 Prozent in Kurzarbeit“, erklärt Thomas Weber, Inhaber von „Hosen-Spezialist“. Was nun ab dem 8. März wieder an Geschäftstätigkeit möglich ist, wird er komplett allein bewältigen. Auch Weber macht Kunden wie die meisten Modehändler in Unna das „Click and meet“-Angebot. Meldet sich jemand für einen Termin an, um Hosen anzuprobieren, öffnet Weber dieser Person die Tür und ist dann allein mit dem Kunden und maximal einer Begleitperson im Geschäft.
Kurzarbeit große Herausforderung für Mitarbeiter
Ein paar Hundert Meter weiter die Fußgängerzone hinauf hat Andreas Leiendecker mit seinem Sportgeschäft räumlich ganz andere Möglichkeiten. Mehr als zehn mal so groß wie der Hosen-Spezialist, darf der Intersport auch ein Vielfaches an Kunden begrüßen. Auch er weiß aber nicht, wie viele sich wann anmelden werden. Und so mischt sich auch hier weiter Sorge in die Freude über die Lockerung: Abhängig von der Kundenfrequenz könne er nicht ausschließen, zumindest anteilig weiter mit Kurzarbeit arbeiten zu müssen, erklärt Leiendecker.
Das nun mögliche Termin-Shopping gilt bei Inzidenzwerten zwischen 50 und 100. Ab 100 würde wieder der Lockdown einsetzen. Sollte es erneut zur Schließung kommen, werde er das Instrument der Kurzarbeit in jedem Fall wieder benötigen, sagt Leiendecker. „Das ist eine der schwersten Entscheidungen, weil 60 Prozent Kurzarbeitergeld über Wochen eine große Herausforderung für unsere Mitarbeiter ist.“
„Endlich wieder einkaufen“: Händler in Unna vermitteln Optimismus angesichts der aktuellen Möglichkeiten. © Raulf
Mitarbeiter müssen flexibel sein
Auf jeden Fall müssen Mitarbeiter in diesen Tagen Flexibilität zeigen. „Unsere Personaleinsatzplanung gestalten wir flexibel“, sagt Ulrich Schmidt, Heerenmodehändler an der Bahnhofstraße. Der Personaleinsatz könne täglich angepasst werden.
Mitunter stehen die Verkäufer quasi auf Abruf bereit, um ihren Betrieb zu unterstützen: „Ich habe super Mädels“, sagt Hildegard Hagemann-Caspari über ihre Mitarbeiterinnen in der Boutique Caspari. „Ein Anruf, und sie sind für mich beziehungsweise unsere Kunden da.“
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