Politik
Vorschlag: Keine reine Eishalle, aber ein Trendsportzentrum in Massen
Über eine Eisfläche in Massen soll Unnas Politik zumindest beraten – das setzt eine „große Koalition“ im Rat durch. Allerdings stellt sie eine Bedingung: Der Neubau dürfe nicht dem Eissport allein dienen.
Für die „Was jetzt?“-Frage nach dem Bürgerentscheid zur alten Eissporthalle hatte Bürgermeister Dirk Wigant eigentlich eine offene Diskussion vorgesehen. Das Thema sollte nun kurzfristig auf die Tagesordnung kommen, und zwar ganz bewusst ohne eine Textvorlage von der Stadtverwaltung.
Dass es nun etwas anders kommt, dafür sorgt eine Allianz der Ratsfraktionen von CDU, Bündnisgrünen und FDP: Sie formulieren Eckpunkte für die weitere Diskussion in einem Antrag und schließen damit die Lücke, die Wigant bewusst lassen wollte. Wenn sich die Politik nun mit den Folgerungen aus dem Bürgerentscheid befasst, ist eine gewichtige Position schon abgesteckt.
Das Dreierbündnis der Fraktionen will dem Rathaus den Auftrag erteilen, an einem Konzept für das ehemalige Freizeitbadgelände in Massen zu arbeiten. Die Idee eines Sport- und Freizeitparks im Westen der Stadt soll damit Gestalt annehmen. Zudem nennt die Allianz einige Punkte, die als Inhalt im Konzept zu finden sein sollten: Eine multifunktionale Halle für Eis- und anderen Sport, ein neues Lehrschwimmbecken als Ersatz für das Hellwegbad, aber eventuell auch mit Außenbecken, ein Mountainbike-Parcours unter freiem Himmel und eine weitere Außenanlage für offene Angebote, auf der zum Beispiel Tischtennisplatten und Basketballkörbe stehen, aber auch Slacklines gespannt und Hindernisse fürs Parkour-Laufen genutzt werden können. Was dann noch übrig bleibt von der alten Freibadfläche solle als Mikro-Park begrünt und aufgeforstet werden.
Massen könnte gleich mehrere Probleme lösen
Diese Eckpunkte würden dazu führen, dass in Massen gleich mehrere Probleme aus verschiedenen Teilen der Stadt gelöst werden können. Eine „legale“ Mountainbike-Anlage könnte zum Beispiel als Alternative zum Bombentrichter im Bornekamp entwickelt werden. Das Hellwegbad gilt als Sanierungsfall. Und in der Multifunktionshalle wäre Platz für eine Eisfläche - allerdings nicht ausschließlich.
Das Hellwegbad in Massen wird von den nutzenden Vereinen liebevoll betreut, aber investiert hat die Stadt zuletzt kaum. Grund dafür sind auch Gedanken über einen möglichen Neubau, der auf dem alten Freizeitbadgelände verwirklicht werden könnte. © Marcel Drawe
Die drei Fraktionen sprechen tatsächlich gar nicht von einer neuen Eishalle, sondern von einer „Multifunktionssporthalle für Trendsportarten“, in der unter anderem auch Eissport betrieben werden könnte. Ausdrücklich erwähnt der Antragstext neben dem Eissport „Trendsportarten wie Spikeball, Parkour, Frisbee oder Bouldern“, aber auch für Yoga, Fitness und Kraftsportgruppen solle die Halle nutzbar sei. Dabei solle sie so variabel konzipiert werden, dass sie immer wieder auf aktuelle Bedarfe angepasst werden kann. „Trends sind eben Trends und sollen das auch bleiben können“, merkt Rudolf Fröhlich als Vorsitzender der CDU-Fraktion an.
Offen ist, wie das Mit- und Nebeneinander von Eissport und Angeboten auf „festem Grund“ geregelt werden soll. Eine naheliegende Idee wäre ein Saisonbetrieb, in dem die Eisfläche zeitweilig abgetaut wird. Gleichwohl sollten die Sommerangebote keine reinen Lückenfüller sein: Die Antragsteller greifen den Punkt auf, dass Fürsprecher der alten Eishalle immer wieder deren Bedeutung als Jugendangebot angeführt haben, hoffen aber nun, in Massen ein noch vielfältigeres Angebot für die junge oder jung gebliebene Generation schaffen zu können.
Fröhlich erklärt, dass der gemeinsame Antrag von CDU, Grünen und FDP nun als Vorschlag zu verstehen sei, der eine nötige Diskussion anschieben soll. Gleichwohl verfügen die drei Fraktionen über eine solide Ratsmehrheit. Und den Neubau eines Schwimmbades mit Außenanlage verlangt nun zusätzlich auch die SPD-Fraktion in einem eigenen Antrag.
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