Für das Finanzproblem des Evangelischen Kindergartenwerks im Kreis Unna bahnt sich eine Lösung an. Der Kreis und die Kommunen sollen den Trägeranteil der Kirche komplett übernehmen.
Kommunen sollen Finanzlücke schließen
Der Evangelische Kirchenkreis Unna hatte angekündigt, mehrere Kindergartengruppen zu schließen, weil die Finanzierung nicht mehr auskömmlich sei. In Unna sollen eine Betreuungsgruppe der Noah-Kita in Hemmerde und die Kinderarche am Nordring geschlossen werden.
Um seine verbleibenden Einrichtungen erhalten zu können, soll der Kirchenkreis künftig von seinem Eigenanteil an der Finanzierung der Kindergärten befreit werden. Diesen sollen freiwillig der Kreis Unna sowie die Städte Kamen, Bergkamen und Unna in voller Höhe übernehmen. Kirchen als Träger müssen 10,3 Prozent der Kita-Finanzierung tragen, wobei ihnen die Städte bisher schon 6 Prozentpunkte freiwillig abnehmen.
Finanzhilfe und Zuschuss geplant
Es ist von einer Übernahme des Trägeranteils rückwirkend ab 1. August 2024 bis 31. Juli 2027 die Rede, außerdem von der Zahlung eines Einmalzuschusses von jeder Kommune und vom Kreis. Dass dies geplant ist, geht aus Beschlussvorlagen für die Jugendhilfeausschüsse der Städte Kamen und Bergkamen hervor. Im gleichen Gremium der Stadt Unna, das am 11.3. tagt, steht das Thema auch auf der Tagesordnung, allerdings im nicht öffentlichen Teil der Sitzung. Beratung und Beschluss erfolgen in Unna also unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Die Dokumente zum Thema sind ebenfalls nur für Angehörige von Rat und Verwaltung einsehbar.
Nicht öffentlich wegen „Vertragsangelegenheiten“
Warum in Unna anders verfahren wird als in den Nachbarstädten, dazu erklärte die Stadt Unna: „Über den genannten Tagesordnungspunkt wird im nicht öffentlichen Teil des Jugendhilfeausschusses beraten, weil es um Vertragsangelegenheiten geht. Diese werden grundsätzlich im nicht öffentlichen Teil beraten.“
Es geht um jährliche sechsstellige Beträge zulasten der Städte: In Kamen rechnet man für das laufende Kindergartenjahr mit einem Mehraufwand von 186.000 Euro, in Bergkamen mit 174.000 Euro.
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