In Königsborn reduziert ein Kindergartenträger seine Betreuungskapazitäten, weil er seine Einrichtung nicht mehr auslasten kann. Der noch junge Kita-Standort neben der Herz-Jesu-Kirche soll demnächst ganz aufgegeben werden.
Kita-Standort in Königsborn schließt
Michael Radix, Geschäftsführer des Lebenszentrums Königsborn, bestätigte im Gespräch mit der Redaktion die Planung, deren Grundzüge einer Drucksache für den Jugendhilfeausschuss der Stadt Unna zu entnehmen sind. Zu den Einrichtungen unter dem Dach des Lebenszentrums gehört auch die Kita Königsborn. Die Kindertagesstätte betreut Kinder mit und ohne Behinderung und unterhält heilpädagogische Gruppen, Inklusions- und Regelgruppen an mehreren Standorten in Unna, Schwerte, Lünen und Bergkamen. Der Standort Gabelsbergerstraße in Unna soll aufgegeben werden.
Wie berichtet plant auch die Evangelische Kirche einen Abbau ihrer Betreuungskapazitäten, unter anderem in Unna. In Hemmerde will das Kindergartenwerk eine Gruppe schließen, die Kita am Nordring in Unna-Mitte soll im Sommer dieses Jahres ganz geschlossen werden.

2015: Ex-Pfarrhaus wurde Kita
Das Lebenszentrum hatte das frühere Pfarrhaus neben der Herz-Jesu-Kirche im Jahr 2015 gekauft, um mehr Platz für Kinderbetreuung schaffen zu können. Im Haupthaus am Zimmerplatz (also westlich der Friedrich-Ebert-Straße) sind vier Inklusionsgruppen und drei heilpädagogische Kindergartengruppen. An der Gabelsbergerstraße (also östlich der Friedrich-Ebert-Straße) wurden zwei Regelgruppen eingerichtet. Aktuell gebe es dort eineinhalb Gruppen, berichtet Radix. Eine halbe Gruppe soll dort Ende Juli dieses Jahres geschlossen werden, die verbleibende Gruppe soll den Standort voraussichtlich zum Sommer 2026 verlassen. Geschäftsführer Radix kündigt eine Verlagerung der Plätze zum Hauptstandort an.
Zu viele Plätze in Königsborn
Der Hintergrund ist laut Radix eine mangelnde Auslastung. „Uns fehlen Kinder“, erklärt der Geschäftsführer. Er verweist auf ein Kuriosum, das die Stadt Unna im vergangenen Jahr bekannt gemacht hatte. Während landauf landab immer wieder von einem Mangel an Kitaplätzen die Rede ist, meldete Unna ein Überangebot im Umfang von knapp 100 Plätzen. Durch die Eröffnung neuer Kitas ist dieses Überangebot vor allem in den Stadtteilen Massen und Königsborn entstanden.
Die geplante Schließung werde „sicher nicht mit Hurra aufgenommen“, so Radix. „Das kann ich auch verstehen. Die Eltern und Kinder fühlen sich am Standort wohl.“ Er müsse aber das große Ganze des Lebenszentrums im Blick behalten. Es hätte keinen Sinn, die Außenstelle Gabelsbergerstraße weiterzubetreiben, während der Hauptstandort der Kita Königsborn nicht ausgelastet wäre.
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