
© Anna Gemünd
Kessebüren verliert einen weiteren Weg über die Eisenbahnlinie
Verkehr
Kessebüren verliert eine weitere Verbindung für Radfahrer und Fußgänger: Die kleine Brücke am Loerweg ist nicht nur „vielleicht“ abbruchreif, sondern ganz sicher. Die Stadt arbeitet an einer Alternative.
Die Eisenbahnlinie wird für die Menschen in Kessebüren zu einer immer schwerer zu überwindenden Barriere. Neun Jahre lang wartet der Ort bereits auf einen Ersatz für die abgerissene Eisenbahnüberquerung an der Landwehr. Und auch die kleine Fußgänger- und Fahrradbrücke am Loerweg ist ein Auslaufmodell.
Das stellte Unnas Technischer Beigeordneter Jens Toschläger nun im Ausschuss für Stadtentwicklung, Bauen und Verkehrsplanung klar. Dass der Zustand des Brückenbauwerks kein guter mehr ist, hat die Stadt bereits Anfang Juli vermeldet. Genauere Untersuchungen hätten danach aber ergeben, dass die Brücke nicht nur „vielleicht“ abgängig ist, sondern definitv nicht mehr zu retten.
„Alle Varianten, die ich ihnen beim letzten Mal dargestellt habe, gelten inzwischen als ausgeschlossen“, erklärte Toschläger vor den Politikern. „Es ist nun klar, dass die Brücke abgerissen werden muss. Immer wieder fallen Teile heraus, die ins Gleisbett stürzen. Aber auch die Widerlager sind nicht zu halten, sodass es nicht möglich ist, einfach eine neue Brücke aufzulegen.“
Allein ein Ersatzbau könne die Wegeverbindung dauerhaft erhalten. Doch er würde entsprechend viel Geld kosten. Und über einen Neubau an der Kessebürener Landwehr verhandeln Stadt und Bahn schon seit Jahren. Wenn er im nächsten Jahr tatsächlich beginnen sollte, finanziert ihn die Bahn nicht als Ersatz für die 2011 abgerissene Vorgängerbrücke, sondern als Ersatz für zwei Bahnübergänge in Kessebüren, die dann aufgegeben werden können.
Idee: Radweg zur nächsten Unterführung bauen
Als Alternative für die kleine Brücke am Loerweg schlägt die Stadt nun einen anderen Weg als einen neuen Brückenschlag vor – buchstäblich. Etwa 250 Meter weiter im Südosten könnten Radfahrer und Fußgänger die nächste Möglichkeit finden, auf die andere Seite der Bahn zu gelangen. Dort befindet sich eine alte Unterführung, die hauptsächlich vom landwirtschaftlichen Verkehr genutzt wird. Allerdings ist sie schwer zu erreichen: Zwischen der Brücke am Loerweg und dieser Unterführung gibt es einen unbefestigten Feldweg, der je nach Vegetation und Wetterlage mal besser und mal schlechter zu benutzen ist. Jens Toschläger brachte den Gedanken ins Spiel, dort mit Dolomitsand einen einfachen Geh- und Radweg anzulegen. Allerdings erfordere dies den Kauf eines Grundstücksstreifens und dafür die Zustimmung der privaten Flächeneigentümer.
Verwurzelt und gewachsen in der Hellwegbörde. Ab 1976 Kindheit am Hellweg in Rünthe. Seit 2003 Redakteur beim Hellweger Anzeiger. Hat in Unna schon Kasernen bewacht und grüne Lastwagen gelenkt. Aktuell beäugt er das politische Geschehen dort und fährt lieber Fahrrad, natürlich auch auf dem Hellweg.
