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Dass der Dortmunder Flughafen über Unna für viel Lärm sorgt, ist unbestritten. Die Schutzgemeinschaft Fluglärm will aber nicht nur mit diesem Argument gegen den Airport kämpfen.
Das Problem ist alt, das Interesse am Kampf dagegen aber ungebrochen: Zu einem Informationstreffen der Schutzgemeinschaft Fluglärm (SGF) am Donnerstagabend im Awo-Treffpunkt Mühlrad in Massen kamen unter Einhaltung der 3G-Regel so viele Interessierte, dass der Raum viel kleiner nicht hätte sein dürfen.
Der SGF-Vorsitzende Mario Krüger informierte über die wirtschaftliche Situation des Flughafens, bezog sich aber auch auf das anstehende Verfahren am Oberverwaltungsgericht Unna (OVG). Dort wird am 16. und 17. November über die Betriebsgenehmigung für den Flughafen verhandelt. Dabei geht es insbesondere um die Nachtfluggenehmigung. Krüger erklärte, die SGF könne Busse zur Gerichtverhandlung in Münster einsetzen, wenn das Interesse der Mitglieder groß genug sei. Interessierte können sich unter Tel. (0231) 217010 oder per E-Mail an info@schutzgemeinschaft-fluglaerm.de melden.
Noch steht nicht fest, wo verhandelt wird. „Das OVG macht das auch von unserem Interesse abhängig“, erklärte Krüger. Das Gericht habe zwei Tage angesetzt. „Es kann aber auch sein, dass das mündliche Verfahren auch schon am ersten Tag abgeschlossen wird“, rät Krüger, nicht erst am zweiten Tag, an dem voraussichtlich das Urteil verkündet wird, nach Münster zu fahren.
Über die geplante Verlegung der Landeschwelle wird im November noch nicht entschieden. Krüger kritisiert, dass es ein Plangenehmigungsverfahren gebe und nicht ein aufwendigeres Planfeststellungsverfahren. Wer gegen die Verlegung klage, müsse am besten per Gutachten nachweisen, dass es nachteilige Auswirkungen gebe.
„Wir müssen aber mehrgleisig fahren und dürfen nicht nur auf die Gerichtsverfahren setzen“, erklärte Krüger. Er vermutet, dass die wirtschaftliche Situation des Flughafens ein schlagkräftiges Argument ist, das Wirkung entfalten kann. Auch die Klimafrage soll in Zukunft an Bedeutung gewinnen.
Der SGF-Chef verwies auf die Quersubventionierung des Flughafens, die bezogen auf das operative Geschäft nur noch bis Ende 2022 durch die Europäische Union geduldet werde. Die Maximalförderung von 27 Millionen Euro könne aber schon in diesem Jahr erreicht werden. Dann wäre eine Subvention 2022 nicht mehr erlaubt. „Wir müssen die Diskussionen in der EU im Auge behalten“, so Krüger.
Mit Interesse verfolgt die Schutzgemeinschaft Fluglärm auch die Regierungsbildung in Berlin. Besonders spannend ist aus ihrer Sicht, wer das Verkehrsministerium führen wird.