
© Stefan Milk
Nach dem nächsten Brückenabriss sollen die Kessebürener auf den Holzweg
Verkehr
Dass Kessebüren einen weiteren Weg über die Eisenbahn verlieren wird, ist vermutlich nicht zu verhindern. Für den Übergang am Loerweg gibt es nun eine Idee, wie er zurückgewonnen werden könnte.
Die Eisenbahnlinie wird für die Menschen in Kessebüren immer stärker zu einer Grenze. Auf den Neubau einer Brücke an der Landwehr wartet der Ort seit Jahren. Und nun gilt auch die Fußgänger- und Fahrradbrücke am Loerweg als abbruchreif.
Untersuchungen haben laut Stadt schwere Schäden aufgezeigt, deren Beseitigung in keinem Verhältnis zum Nutzen der Brücke stehe. Das ist ein Befund, den auch Ortsvorsteher Hans-Martin Berg nicht gerne hinnimmt. Denn für ihn geht es hier nicht „nur“ um einen Fußweg in die Naherholungsgebiete jenseits der Gleisanlage, sondern eben darum.
Tag für Tag werde der Weg von vielen Fußgängern und Radfahrern genutzt. Berg und an seiner Seite CDU-Ratsfraktionschef Rudolf Fröhlich gehen davon aus, dass die Kessebürener an ihren Ausflügen ins Grüne festhalten wollen, drücken aber auch die Sorge aus, dass sie sich nach dem Abriss der Brücke einen Trampelpfad direkt über die Gleise bahnen, wie es zuletzt in Massen zu beobachten war.
Vorschlag: Eine Holzbrücke als Ersatz
Vor diesem Hintergrund müsse zeit- und ortsnah Ersatz geschaffen werden. Eine etwaige Lösung schlagen Berg und Fröhlich nun in einem Antrag an das Rathaus vor: Eine hölzerne Brücke könnte für überschaubare Kosten Ersatz leisten, denn was die Traglast angeht, müsse eine Fußgänger- und Fahrradbrücke natürlich nicht an das heranreichen, was die alte Brücke über die Eisenbahn einst als Wirtschaftsweg geschultert hat.
Als Vorbild dient den beiden eine Bauweise, wie gerade Radfahrer sie vielleicht vom Alleenradweg Königsborn-Welver kennen. Nach der Aufgabe der Eisenbahnlinie im Jahr 1968 waren die Brücken der Trasse aus der Unterhaltung durch die Bahn herausgenommen und nach und nach abgerissen worden. Um aber eine möglichst durchgängige Verbindung für Fahrräder auf dem alten Bahndamm anlegen zu können, hat der Kreis Unna zumindest einige der kleineren entstandenen Lücken durch Holzbrücken auf Stahlträgern ersetzt.
Antrag geht jetzt in Beratung
Ob diese Lösung tatsächlich für Kessebüren infrage kommt, muss nun geprüft werden. Die Situation im Süden der Stadt unterscheidet sich von der am Alleenradweg in zwei Punkten grundlegend: In Kessebüren fahren die Züge noch und die Brücke muss über sie hinweg führen.
Der Antrag der CDU-Ratsfraktion geht nun erst in die politische Beratung, die sicherlich auch Verwaltungsaussagen zu Kosten und technischer Machbarkeit braucht.
Verwurzelt und gewachsen in der Hellwegbörde. Ab 1976 Kindheit am Hellweg in Rünthe. Seit 2003 Redakteur beim Hellweger Anzeiger. Hat in Unna schon Kasernen bewacht und grüne Lastwagen gelenkt. Aktuell beäugt er das politische Geschehen dort und fährt lieber Fahrrad, natürlich auch auf dem Hellweg.
