Mit den Hellwegsporthallen fehlt in Unna im Moment nicht eine von vielen Turnhallen, im Grunde sind es sechs auf einen Streich. Wie lange Vereins- und Schulsport nun improvisieren muss, ist weiterhin unklar. Das Improvisieren ist schwierig: Es fehlen Alternativen.
Hellwegsporthallen nach Rohrbruch gesperrt
In der zweiten Woche der Osterferien war es in den Hellwegsporthallen zu einem Wasserrohrbruch gekommen. Es entstand ein erheblicher Schaden, wegen dessen die Stadt Unna den Sporthallenkomplex am Schulzentrum Nord bis auf Weiteres komplett stillgelegt hat. Inzwischen werden erste Details des Ausmaßes bekannt, die Untersuchungen laufen aber noch.
Wasserschaden in beiden Hallen
Die Hellwegsporthallen bestehen aus zwei Trakten, die beide betroffen sind, wie die Stadt Unna nun bestätigte. Im Mitteltrakt war ein Rohr geborsten und Wasser hat sich beidseitig verteilt. Das zerstörerische Nass ist wie berichtet unter den Sportboden und in die Elektrik eingedrungen.
Versicherung schickt Sachverständigen
Bisher geht die Stadt Unna von einem technischen Defekt als Ursache aus. „Aber eine Begutachtung durch einen Sachverständigen der Gebäudeschadenversicherung steht noch aus“, teilte Stadtsprecher Kevin Kohues mit. Wie die nächsten Schritte aussehen, um die Hallen wieder instand zu setzen, darüber müsse man nach der Schadensbegutachtung durch den Sachverständigen entscheiden.

Alle Hallen ausgelastet
Unterdessen wird nun mehr als deutlich, welche Bedeutung diese Sporthallen haben. Es sind zwei Dreifachhallen, mit deren Sperrung nun insgesamt sechs Hallen gleichzeitig ausfallen. Da es für die Stadt wirtschaftlich nicht möglich sei, Sporthallen-Überkapazitäten in Reserve vorzuhalten, seien alle Sporthallen in der Stadt ausgelastet. „Das heißt, es gibt nur wenig freie Kapazitäten“, so Kohues.
Stadt setzt auf Solidarität
In Abstimmung mit Schulen und Vereinen Alternativen zu finden, ist also eine Herausforderung. Kohues: „Die Kreisstadt Unna setzt hierbei auf die bereits in der Vergangenheit in solchen Sondersituationen gezeigte Solidarität und Unterstützungsbereitschaft aller Schulen in Unna. Schon jetzt zeigt sich auch bei den Vereinen eine hohe Kooperationsbereitschaft und Solidarität.“ Es hätten sogar Vereine angeboten, in ihren Hallenzeiten Teile ihrer Sportflächen an andere Vereine abzutreten. „Die Sportler helfen sich also untereinander“, erklärt der Stadtsprecher.
Suche nach Alternativen
Wie sehen die Lösungen für Schulen und Vereine aus? Das Schulverwaltungsamt stehe im Kontakt mit den übrigen städtischen Schulen, um die vorhandenen Hallenkapazitäten bestmöglich zu verteilen, erklärt der Sprecher. Darüber hinaus habe man den Kreis Unna hinsichtlich der Nutzungsmöglichkeiten der Kreissporthalle angefragt.
„Die möglichen Alternativen müssen allerdings auch zu den Stundenplänen der beiden betroffenen Schulen passen“, so Kohues. Die Betroffenen sind wie berichtet das Geschwister-Scholl-Gymnasium und die Werner-von-Siemens-Gesamtschule.
Die freien Hallenzeiten anderer städtischer Schulen wurden laut Stadt an die Schulen im Schulzentrum Nord weitergegeben. Das Schulverwaltungsamt warte nun auf deren Rückmeldungen und auf die Rückmeldung des Kreises. Zum Sommer hin könne darüber hinaus vermehrt Sport im Freien stattfinden.
Sport-Abitur braucht geeignete Halle
Für die Oberstufe des Geschwister-Scholl-Gymnasiums müssten zudem bestimmte Voraussetzungen in der Halle vorliegen (die Halle muss für die im Sport-Abitur zu prüfenden Sportarten geeignet sein). Nach den Abiturprüfungen seien voraussichtlich weitere freie Kapazitäten an den umliegenden Schulsporthallen zu erwarten.
Das städtische Sportamt habe mit den betroffenen Vereinen Kontakt aufgenommen und bestmögliche Ausweichlösungen gefunden. Die Lösungen richten sich nach den individuellen Bedürfnissen der Vereine (z.B. Hobbymannschaft oder Wettkampfgruppe im Meisterschaftsbetrieb, Größe der Mannschaften).