Grünen-Spitzenkandidatin macht sich für Lindenbrauerei stark

© Ray Heese

Grünen-Spitzenkandidatin macht sich für Lindenbrauerei stark

dzKultur in Unna

Die Abwertung des Kreativquartiers Lindenviertel hat Unnas Kultur einen Schlag versetzt. Die Grünen-Spitzenkandidatin Mona Neubaur äußerte jetzt in der Lindenbrauerei deutliche Kritik.

von Dirk Becker

Unna (UN)

, 22.02.2022, 13:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Lindenbrauerei mit dem Zentrum für Internationale Lichtkunst, ZIB, Kühlschiff, Narrenschiff und Schalander gilt als der Kulturort in Unna schlechthin. Der Platz der Kulturen hinter dem Gebäude bot zudem auch in Corona-Zeiten eine Auftrittsmöglichkeit für geplagte Künstler. Dennoch hat es ausgerechnet das Kreativquartier Lindenviertel zuletzt hart erwischt – es wurde abgewertet und muss auf ecce-Fördermittel verzichten.

Jetzt lesen

Schon bevor das bekannt wurde, hatte sich Mona Neubaur in der Lindenbrauerei in der Lindenbrauerei angekündigt. Die Spitzenkandidatin von Bündnis 90/Die Grünen für die Landtagswahl am 15. Mai in NRW wollte sich mit den Verantwortlichen des Kulturvereins austauschen. In den Gesprächen ging es natürlich vor allem um die Auswirkungen der Corona-Krise.

Mona Neubaur hörte sich die Sorgen des Lindenbrauerei-Teams an. Dabei wurde der Wunsch nach mehr finanzieller Unabhängigkeit deutlich.

Mona Neubaur hörte sich die Sorgen des Lindenbrauerei-Teams an. Dabei wurde der Wunsch nach mehr finanzieller Unabhängigkeit deutlich. © Ray Heese

Dabei machte das Team vom Kultur- & Kommunikationszentrum Lindenbrauerei e.V. vor allem deutlich, dass es sich mehr finanzielle Unabhängigkeit wünsche. Veranstaltungen, die man organisieren wolle, müsse man mit kommerziellen Events gegenfinanzieren. Ein weiteres wichtiges Thema ist der Mindestlohn für die Mitarbeiter, der finanziellen Druck bringt.

Jetzt lesen

Mona Neubaur hörte vor allem zu. Es war kein klassischer Wahlkampfauftritt. Im kleinen Kreis – nur mit Verantwortlichen und wenigen Grünen-Mitgliedern – ging es um Inhalte. Aber natürlich hatte die Spitzenkandidatin auch eine klare Botschaft. Angesprochen auf die eingeschränkte ecce-Förderung betonte sie, die Kulturförderung dürfe sich nicht an der Anzahl gestellter Förderanträge richten. Stattdessen müssten Qualitätsstandards entscheidend sein. Damit stellte sie sich gegen die jüngste Entscheidung der Fördergeber.

Mona Neubaur suchte auch das Gespräch mit Lichtkunstzentrum-Direktor John Jaspers über Perspektiven und Wünsche.

Mona Neubaur suchte auch das Gespräch mit Lichtkunstzentrum-Direktor John Jaspers über Perspektiven und Wünsche. © Ray Heese

Soziokulturelle Zentren wie die Lindenbrauerei hält Mona Neubaur nicht nur für wichtig. Sie sieht in ihnen einen Ort, an dem Demokratie gelebt und das Miteinander auch verschiedener Kulturen gestärkt wird.

Tour durch das Lichtkunstzentrum

Im Anschluss an das Gespräch im Schalander besichtigte Neubaur das Lichtkunstzentrum. „Ich freue mich, selbst auch mal wieder Kultur genießen zu können. Da habe ich zuletzt komplett drauf verzichtet“, so die Grünen-Politikerin.

Kultur genießen – auch das war für die Grünen-Spitzenkandidatin Mona Neubaur (rechts) möglich. Gemeinsam mit Hans Hierweck, Direktkandidat im Wahlkreis Unna I, und Claudia Keuchel, Fraktionsvorsitzende im Unnaer Stadtrat, unternahm sie eine Tour durch das Lichtkunstzentrum.

Kultur genießen – auch das war für die Grünen-Spitzenkandidatin Mona Neubaur (rechts) möglich. Gemeinsam mit Hans Hierweck, Direktkandidat im Wahlkreis Unna I, und Claudia Keuchel, Fraktionsvorsitzende im Unnaer Stadtrat, unternahm sie eine Tour durch das Lichtkunstzentrum. © Ray Heese

Und wie stehen die Chancen, dass die Grünen-Politikerin ihre kulturpolitischen Wünsche in einer Landesregierung durchsetzen kann? „Das Rennen ist offen wie nie“, sagt sie – und fügt hinzu: „Unser Ziel ist eine Landesregierung, die von den Grünen dominiert wird.“