Für den geplanten „Shared Space“ am Morgentor müssten vier Bäume gefällt werden - so sieht es die Planung vor. Die Fällungen sind jetzt jedoch erstmal zurückgestellt, weil es Bedenken gegen die Fällungen gibt.

© Marcel Drawe

Für „Shared Space“ am Morgentor sollen vier Bäume fallen

dzNatur

Das Morgentor soll zu Unnas Vorzeigeplatz werden - das hat die Politik bereits 2019 beschlossen. Erst jetzt allerdings wird klar, dass dafür vier Bäume gefällt werden müssten.

Unna

, 22.03.2021, 16:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Mehr Aufenthaltsqualität soll der Platz am Morgentor bekommen: 2019 stimmte die Politik für die Pläne der Stadt, mit der Umgestaltung des Bereichs eines der Einfallstore in die Stadt aufzuwerten. Übersehen wurde dabei offensichtlich, dass dafür vier Bäume, die dort stehen, weichen müssen. Das führt jetzt zu Diskussionen.

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Um Ahorn und Christusdorn handelt es sich bei den vier Bäumen, die auf der Liste der Baumschutzkommission stehen, weil sie gefällt werden müssten, wenn das Bauvorhaben am Morgentor realisiert wird. Ein von Radfahrern, Fußgängern und Autofahrern gleichberechtigt gemeinsam genutzter Platz - ein „Shared Space“ - soll hier entstehen. 2019 fand das Projekt, für das die Stadt vom Land Fördermittel bekommen kann, breite Zustimmung in der Unnaer Politik.

Unmut vor allem bei den Grünen im Unnaer Rat

Doch die Liste der Baumschutzkommission bringt nun Unmut in die Sache: „Wieso werden die Bäume erst jetzt betrachtet, nachdem das Projekt bereits 2019 beschlossen wurde?“, fragte die Grünen-Fraktionsvorsitzende Claudia Keuchel in der jüngsten Hauptausschusssitzung. Auch die Grünen hatten 2019 für das Projekt gestimmt.

Fällungen sind zurückgestellt

„Wir brauchen eine andere Beratungsfolge. So, wie es jetzt läuft, wird die Baumschutzkommission zum zahnlosen Tiger“, beklagte Keuchel. SPD-Chef Sebastian Laaser sah das ganze selbstkritisch: „Da müssen wir uns wohl alle an die eigene Nase fassen, die wir damals dafür gestimmt haben. Die Bäume standen dort bereits drin.“ Die beantragte Fällung der Bäume am Morgentor ist nach einem Ortstermin der Baumschutzkommission zunächst zurückgestellt worden. Die Stadt lässt nun zunächst prüfen, ob der Anspruch auf die Fördergelder entfalle, wenn die Bäume anders als in den Plänen von 2019 nicht gefällt würden.

Auch in der Fußgängerzone müssen Bäume weichen

Das gilt auch für insgesamt elf Bäume an der Massener Straße und vier an der Hertingerstraße. Sie müssten nach den Plänen für die Sanierung der Fußgängerzone eigentlich gefällt werden. Die lang erwartete Sanierung der maroden Fußgängerzone hat am 19. März an der Massener Straße begonnen. Auch hier wird die Stadt Unna vom Land gefördert: 1,6 Millionen Euro soll der Neubau der Fußgängerzone in den Abschnitten Massener Straße und Hertingerstraße kosten - durch eine Aufstockung der Städtebau-Förderprogramme in Nordrhein-Westfalen werden 100 Prozent der Kosten vom Land gefördert.