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Wohnbebauung zur Finanzierung der Eishallensanierung nicht ohne Lärmgutachten
Eishalle Unna
Um einen Teil der Sanierungskosten für die Eishalle zu decken, sollen umliegende Stadtgrundstücke für Wohnbebauung verkauft werden. Möglichkeiten gibt es, sie sind aber eingeschränkt. Ein Lärmgutachten soll weiterhelfen.
Die Stadt und die Initiative „Unna braucht Eis“ (UbE) treiben die Planungen für Sanierung und Betrieb der Eishalle voran. Nach dem Bürgerentscheid zum Erhalt der Eishalle wurde eine Projektgruppe ins Leben gerufen, die in kurzen Abständen tagt und konstruktive Gespräche führt, wie beide Seiten bestätigen. Ein aktuelles Ergebnis der Vorplanungen im Rathaus ist die Vorbereitung einer Bebauungsplanänderung. Diese ist nötig, wenn städtische Flächen an der Eishalle für den Wohnungsbau verkauft werden sollen, wie es die Initiative vorschlägt. Die Erlöse sollen einen Teil der Sanierungskosten für die Halle abdecken.
Grenzen durch Bäume und Lärm
Schon jetzt steht fest, dass diese Bebauung an verschiedenen Stellen Grenzen hat.
Ein 7000-Quadratmeter-Wäldchen südlich des Hallenbads soll erhalten bleiben, ebenso die Ahorn-Allee am Bergenkamp. Ein interner Entwurf der Eis-Initiative berücksichtigt diese Einschränkungen. Er sieht geförderten Wohnungsbau - 95 Mehrfamilienhäuser - zwischen Eishalle und Bergenkamp vor. Die Stadt rechnet damit, dass aus Gründen des Lärmschutzes ein Abstand zur Eishalle einzuhalten ist.
Lärmschutz ist auch für die mögliche Bebauung zwischen Eishalle und Hammer Straße ein Thema. Dort sieht der UbE-Entwurf 16 Doppelhäuser vor. Für diese müssten „gesunde Wohnverhältnisse“ nachgewiesen werden, heißt es in der Stadt-Drucksache. Das sei nötig „aus immissionsschutzrechtlichen Gründen aufgrund der Belastung durch Parkplatz, Sport-/Gastronomienutzung und Hammer Straße“. Häuser können nur auf einem Teil des heutigen Parkplatzes gebaut werden. „Weit über 100 Stellplätze“ müssten dort vorgehalten werden, meint die Stadt. Im UbE-Entwurf stehen 140.
Lärmgutachten geplant
Problematisch bleibe der Immissionsschutz. Nachts seien „keine Großveranstaltungen außerhalb des Eissports möglich bzw. zulässig“, so die Verwaltung. Und weiter: „Dies könnte eine Nutzung der Liegenschaft als Mehrzweckhalle bzw. eine gastronomische Nutzung, soweit vorgesehen, erschweren, wenn die Halle schalltechnisch nicht ertüchtigt würde.“ Auch das erscheint der Initiative unkritisch. Gedankenspiele zum Lärmschutz gebe es bereits, sagt UbE-Sprecher Wilhelm Ruck. Man könne zum Beispiel schalltechnisch ungünstige Fensterfronten der Halle verändern und Wohnhäuser so ausrichten, dass Bewohner vom Eishallenbetrieb weniger hören. „Das müssen jetzt Spezialisten prüfen.“ Die Stadt kündigt ein schalltechnisches Gutachten an.
Jahrgang 1979, stammt aus dem Grenzgebiet Ruhr-Sauerland-Börde. Verheiratet und vierfacher Vater. Mag am Lokaljournalismus die Vielfalt der Themen und Begegnung mit Menschen. Liest immer noch gerne Zeitung auf Papier.
