Es deutet alles darauf hin, dass in Königsborn östlich der Hammer Straße keine Eishalle mehr neu gebaut werden wird. Nun werden andere Planungen vorbereitet, und das Thema Wohnen steht ganz oben auf der Liste.
„Wohnen spielt Hauptrolle“
Wenn ein weiteres Bürgerbegehren für einen Eishallen-Neubau am Bergenkamp rechtswidrig ist, wie die Stadtverwaltung zuletzt erklärt hatte, dann steht nun der Weg offen, eine neue Nutzung des Areals zu planen. Rund 21.500 Quadratmeter misst die Brache inklusive des Parkplatzes.
Im neuen Jahr sollen die Gespräche wieder aufgenommen werden. „Wohnen spielt eine Hauptrolle“, kündigte Stadtsprecherin Anna Gemünd an.
Politik hatte Bedenken
Die Stadtverwaltung wollte die Eishallen-Brache im Herbst für soziale Infrastruktur reservieren lassen und Wohnen planerisch streichen. Hintergrund: Sie benötigt absehbar Platz für eine neue Feuerwache, ein Schulgebäude oder eine Kita – oder mehrere solcher Einrichtungen. Der Rat hatte einen entsprechenden Beschluss aber nicht gefasst. Geäußerte Bedenken wegen des angekündigten Bürgerbegehrens dürften nun keinen Bestand mehr haben. Doch es wurde auch die Sorge laut, dass dieses Grundstück zu wertvoll sein könnte, um es für etwas anderes als Wohnen zu verplanen.

Andere Projekte wackeln
Es erscheint sinnvoll, wenn die Stadt Unna sich die Chance offen lässt, Wohnungsbau am Bergenkamp zu ermöglichen. An anderen Stellen in Unna zeigt sich, dass ins Auge gefasste Projekte in der Umsetzung problematisch sein und schlimmstenfalls auch scheitern können. In Lünern beispielsweise könnte ein Feld am Ortsrand die letzte Möglichkeit sein, im Dorf Häuser zu bauen in einem Umfang, der über die Schließung einzelner Baulücken hinausgeht. Problem: Es gibt Protest gegen das Vorhaben.
Und Unnas größtes Stadtentwicklungsprojekt, die Bebauung der Brache an der Viktoriastraße, hängt immer noch in der Schwebe: Bekommt ein Industriebetrieb in der Nachbarschaft eine Erweiterung genehmigt, dann hätte dies erhebliche Auswirkungen auf die Planung, zwischen Viktoriastraße und Bahnhof ein großes Wohn- und Gewerbegebiet zu errichten. Der Bau von rund 260 Wohnungen ist hier das Ziel. Problem: Ob es in einem wirtschaftlichen Rahmen umgesetzt werden kann, ist noch unbekannt.
Ratsbeschluss: Wohnen statt Eis
Der Auftrag der Politik an die Stadtverwaltung lautet: B-Plan mit Wohnungsbau. Das Grundstück am Bergenkamp ist Teil des städtischen Baulandprogramms. Und das ist auch gar nicht neu: Es gilt immer noch ein Ratsbeschluss von 2018, wonach die Eishalle abgerissen wird und Wohnungen gebaut werden. Der Beschluss sei verbindlich, erklärt Stadtsprecherin Gemünd. Dies hindere die Stadtverwaltung jedoch nicht daran, dem Rat zukünftig auch ergänzende, aus ihrer Sicht erforderliche Planungen vorzuschlagen, zum Beispiel für Kita, Feuerwache oder Schule.
Schwierigkeiten zeichnen sich hier aber ebenfalls ab: Auch am Bergenkamp haben Anwohner erklärt, dass sie Sorgen haben vor den Auswirkungen großer Bauprojekte.
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