Im Kinorama in Unna stellten das Erzählcafé in der Startbahn Unna und die Literaturgruppe aus Dortmund den Awo-Film „Mit Marie Juchacz und der Tagesstätte Startbahn unterwegs zur Landebahn“ vor. © Marcel Drawe
Awo
Eine ganz besondere Filmpremiere in Unnas Kino
Uraufführung im Kinorama: Ein außergewöhnlicher Film befasst sich nicht nur mit der Awo und seiner Gründerin Marie Juchacz – er stellt auch das Angebot der Tagesstätte Startbahn in Unna vor.
von Dirk Becker
Unna
, 18.08.2021 / Lesedauer: 3 minZugegeben: Der Filmtitel ist alles andere als griffig. „Mit Marie Juchacz und der Tagesstätte Startbahn unterwegs zur Landebahn“ heißt der Streifen, der eigentlich anlässlich des 100. Geburtstages der Arbeiterwohlfahrt (Awo) im Jahr 2019 gedreht worden ist. Menschen mit psychischen Handicaps aus dem Erzählcafé der Awo Ruhr-Lippe-Ems und aus der Literaturgruppe der Awo Dortmund haben den 45 Minuten langen Film gedreht, der jetzt im Kinorama in Unna uraufgeführt wurde. Ekkehard Traunsberger vom Erzählcafé freute sich über den guten Besuch im Kinosaal und erinnerte sich gerne an die Produktion.
Film wird Bernhard Koronowski gewidmet
Trauriger Begleitumstand war allerdings, dass mit Bernhard Koronowski ein Mitglied des Filmteams starb, bevor der Film fertig war. Ihm widmete die Awo den Film. „Wegen Corona konnten wir an der Beisetzung leider nicht teilnehmen und uns auch noch nicht auf andere Art würdig von Bernhard verabschieden“, erklärte Traunsberger und begrüßte auch die Familie des Verstorbenen. Die hatte Bilder und Gegenstände aus dem Nachlass mitgebracht, die sich die Menschen mitnehmen durften, die mit Bernhard Koronowski befreundet waren – ob in der Tagesstätte Startbahn oder anderswo.
Der dokumentative Film selbst ist kurzweilig. Der Hauptakteur Peter macht sich auf den Weg, zu überprüfen ob die Startbahn zugleich auch eine Landebahn für Menschen sein kann, die Halt brauchen.
Marie Juchacz begründet fünf Grundsätze
Bei seiner Spurensuche erfährt er – und so auch die Zuschauer viel über die Gründerin der Awo. Marie Juchacz war die erste Frau, die 1919 vor einem deutschen Parlament sprechen durfte. Von den Nazis vertrieben, lebte sie bis zum Kriegsende im Exil in New York, wo sie ebenfalls eine Awo gründete. Auch auf sie gehen die fünf Grundsätze des Verbandes zurück: Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit.
Diese Grundsätze werden auch in der Tagesstätte Startbahn an der Vinckestraße in Unna gelebt. Der jetzt präsentierte Film zeigt, wie vielfältig die Angebote dort zugleich sind. Es gibt zahlreiche Beschäftigungsangebote für Menschen mit psychischen Handicaps, die abgestimmt sind auf die Interessen der Besucher.
Neues Projekt bereits in Planung
Das Erzählcafé und die Literaturgruppe haben aber auch schon ein neues Projekt vor Augen. Ein „Erzähl-Buch“ soll erstellt werden, Beiträge dazu kann jeder Interessierte liefern. Ob Geschichten, Gedichte, Fotos, Zeichnungen oder Rätsel – es sind fast keine Grenzen gesetzt. Weitere Informationen gibt es unter www.ekkehard-traunsberger.de mit einem Klick auf „Das Erzählbuch“. Beiträge können an erzaehlbuch@gmx.de gesendet werden.
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