Darum lesen Einbrecher so gerne Traueranzeigen

© Udo Hennes

Darum lesen Einbrecher so gerne Traueranzeigen

dzPolizei warnt

Einbrecher werfen besonders gerne einen Blick in den Anzeigenteil der Zeitung, dort haben sie es auf Traueranzeigen abgesehen. Das ist der Grund, warum man einen Fehler beim Aufgeben der Anzeige vermeiden sollte.

Unna

, 05.03.2022, 11:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Polizei im Kreis Unna wendet sich an die Öffentlichkeit. Das Thema, auf das die Beamten aufmerksam machen möchten, sind Traueranzeigen in der lokalen Presse. Hierbei sollte darauf verzichtet werden, die Wohnanschrift, etwa als Kondolenzadresse, zu veröffentlichen. Denn diese zeigen den Tätern, dass sich ihnen am Beisetzungstag eine Chance zum Einbruch bietet.

Die Kriminellen kennen keine Skrupel

„Die Kriminellen kennen keine Skrupel“, weiß die Polizei zu berichten. Während die Hinterbliebenen bei Beerdigungen Abschied von ihren Liebsten nehmen, nutzen die Täter die Gunst der Stunde und brechen zwischenzeitlich in die Wohnhäuser der Verstorbenen oder Trauernden ein. Bislang sei es glücklicherweise noch nicht zu derartigen Fällen im Kreis Unna gekommen. Um solchen Straftaten allerdings frühzeitig vorzubeugen, wendet sich die Kreispolizeibehörde Unna mit diesem präventiven Hinweis an die Öffentlichkeit.

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Viele Bestatter bieten seit langem schon an, ihr Institut als Kondolenzadresse aufzuführen, die Post zu sammeln und dann den Angehörigen zu übergeben. „Wir machen das schon seit Jahren so, dass wir darauf im Beratungsgespräch ganz direkt hinweisen“, sagt Birte Schneider von Bestattungen Groß in Unna. Die Bestattermeisterin kennt aber auch Fälle, in denen die Angehörigen aus unterschiedlichsten Gründen darauf bestehen, dass die Adresse genannt wird. „Dann empfehlen wir in jedem Fall, dass jemand an der Anschrift anwesend ist, während die angekündigte Beisetzung oder die Trauerfeier stattfinden.“

Schneider hat zudem noch Kenntnis von weiteren Personen, die sich gern die Traueranzeigen durchlesen. Es gebe auch immer wieder nach dem Erscheinen einer Anzeige Vorfälle, in denen es dann ungebetene Werbeanrufe von Versicherungen oder dergleichen gibt, die dann versuchen die Angehörigen aufgrund der sich ändernden Lebensumstände zu einem Abschluss zu bewegen. Das sei zwar nicht ungesetzlich, aber mindestens unschicklich.

Obacht auch bei Vermählungs- oder Jubelanzeigen

Auch direkt bei uns im Verlag ist die Warnung der Polizei angekommen. In unseren Geschäftsstellen in Unna und Kamen kümmert sich zum Beispiel Heike Scholz um Familienanzeigen, die persönlich aufgegeben werden und hat neben Traueranzeigen noch einen weiteren Hinweis parat. „Das betrifft auch Vermählungsannoncen oder Anzeigen zu Ehejubiläen, wenn dabei steht, wann wo gefeiert wird, ist dann ja auch niemand zu Hause.“ Fraglos, eine Familienanzeige ist eine praktische und schöne Möglichkeit über freudige wie traurige Ereignisse zu informieren. Grundsätzlich raten Scholz und ihre Kolleginnen und Kollegen eher davon ab, die Adresse mit in den Anzeigentext aufzunehmen. Aber am Ende könne das natürlich jeder selbst entscheiden.

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