Mittels eines Endoskops hat der leitende Oberarzt der Endoskopie René Emminghaus (l.) seinen Patienten Felix (r.) operiert. © Vivien Nogaj
Christliches Klinikum Unna
CKU wendet neues Operationsverfahren an - Patient berichtet von Erfahrung
Als eine von wenigen Kliniken in Deutschland führt das CKU in Unna nun ein neues operatives Verfahren durch, das bei Erkrankungen der Speiseröhre angewendet wird. Patient Felix (17) hat damit schon Erfahrungen gemacht.
Starke Schluckbeschwerden, Übelkeit und Schmerzen in der Brust - der 17-jährige Felix aus Unna kennt diese Beschwerden nur zu gut. Er leidet unter Achalasie, einer Erkrankung der Speiseröhre, bei der ihre Muskeltätigkeit eingeschränkt ist und der Schließmuskel am Mageneingang nicht richtig öffnet. Die Folge: Der Speisebrei kann nicht uneingeschränkt passieren, die Nahrung bleibt im wahrsten Sinne des Wortes im Hals stecken. Betroffene können sie oftmals nur mit Unmengen von Wasser schlucken - oder erbrechen sie wieder.
Dies geht mitunter mit enormen Schmerzen einher, weiß Prof. Dr. Klaus Schlottmann, Chefarzt der Gastroenterologie am CKU: „Man kann sich die Schmerzen genau so vorstellen, wie wenn einem versehentlich mal die Nahrung in der Speiseröhre stecken bleibt.“ Auch beschreibt er, dass sich bei einigen Betroffenen ein Gewichtsverlust bemerkbar macht, da sie aufgrund ihrer Einschränkung die Nahrungsaufnahme meiden. Umso wichtiger ist es Schlottmann und dem leiteten Oberarzt für Endoskopie, René Emminghaus, Patienten mit dieser Autoimmunerkrankung die bestmögliche Behandlung und somit eine Erleichterung zu verschaffen.
Operationsverfahren ohne Bauchhöhleneingriff
Diese erfolgt am CKU nun mittels der „Peroralen Endoskopischen Myotomie“, einem neuartigen Verfahren, das ganz ohne Operation über den Bauchraum auskommt. Bei dieser Methode kommt nämlich das Endoskop zum Einsatz - jenes Standard-Gerät, mit dem auch Magenspiegelungen durchgeführt werden. Dieses wird durch den Mund eingeführt und von dort aus dazu verwendet, die erkrankte Muskulatur der Speiseröhre zu spalten (Mytonomie), um somit eine Entkrampfung hervorzubringen.
Das Messer am Endoskop ist nur 1,5 Millimeter breit. Über dieses erfolgt der Schnitt an der Schleimhaut der Speiseröhre. © Vivien Nogaj
„Die Patienten haben bei dieser Methode den Vorteil, dass sie direkt am Folgetag wieder Flüssignahrung aufnehmen und bereits am zweiten Tag nach der OP entlassen werden können“, sagt Oberarzt René Emminghaus. Der Eingriff sei nämlich nur minimal-invasiv, der Einschnitt in die Schleimhautschicht der Speiseröhre nur einen Zentimeter lang.“ Blutungen könnten in aller Regel vermieden werden.
Mit diesem Verfahren soll weiterhin auch anderen Patienten im CKU geholfen werden, wie auch Prof. Dr. Schlottmann betont: „Mein Ziel war es immer, die interventionelle Endoskopie hier am Krankenhaus zu etablieren. Schön, dass uns das gelungen ist.“
Auch Felix aus Unna freut sich, dass seine Beschwerden schon merklich gelindert sind und er zukünftig spontan mit Freunden essen gehen kann. „Das ist ein ganz neues Lebensgefühl.“
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