Der Umgang mit dem Defibrillator will geübt sein. Tobias Bonnekoh und Nadine Berghaus demonstrieren an der Lernpuppe, wie Pflegekräfte im Bereich Intensivmedizin geschult werden.

Der Umgang mit dem Defibrillator will geübt sein. Tobias Bonnekoh und Nadine Berghaus demonstrieren an der Lernpuppe, wie Pflegekräfte im Bereich Intensivmedizin geschult werden. © Sebastian Pähler

Christliches Klinikum Unna: „Die Pflege ist ein sehr schöner Beruf“

dzErstes Pflege-Café

Das Christliche Klinikum Unna (CKU) lud erstmals zum Pflege-Café. Mitten auf dem Alten Markt zeigten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, dass Pflege viel mehr ist als Waschen und Füttern.

Unna

, 11.09.2022, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Nach dem Zusammenschluss der beiden Unnaer Krankenhäuser präsentierte sich am Samstag das Christliche Klinikum Unna (CKU) zum ersten Mal als Ganzes der breiten Öffentlichkeit. Bei der Veranstaltung auf dem Alten Markt lag der Fokus ganz auf einer bestimmten Gruppe von Mitarbeitern, die in den vergangenen Jahren häufiger im Gespräch war, dessen Leitungen und Bedürfnisse aber dennoch oft missverstanden werden. „Nicht über, sondern mit der Pflege zu reden“ war daher die erklärte Absicht beim ersten Pflege-Café, das die Pflegekräfte aller Abteilungen des Klinikums ins Herz der Stadt und mit dem Bürger ins Gespräch brachte.

Das Pflegepersonal aller Fachbereiche des Christlichen Klinikums nutzte die Gelegenheit, seine Arbeit beim Pflege-Café vorzustellen.

Das Pflegepersonal aller Fachbereiche des Christlichen Klinikums nutzte die Gelegenheit, seine Arbeit beim Pflege-Café vorzustellen. © Sebastian Pähler

Wenn derzeit von den Pflegeberufen gesprochen wird, sind es meistens negative Nachrichten, wie Personalmangel, schlechte Bezahlung oder schwierige Arbeitsbedingungen, die die Berichterstattung bestimmen. Dem wollte das Pflege-Café etwas entgegen setzen, wie Ralf Effmert erläuterte: „Wir wollten zeigen, dass die Pflege auch ein sehr schöner Beruf ist. Es gibt nicht nur Gejammer, wir haben auch viel Freude und Spaß daran“, so der Pflegedirektor des CKU.

Mehr als Waschen und Füttern

Um das abzubilden, hatten die Mitarbeiter der verschiedenen Fachbereiche sich einiges überlegt. Dabei ging es ihnen auch darum, die Vielseitigkeit des Pflegeberufes darzustellen. Von der Gynäkologie über Neurologie und Geriatrie bis zum Hospiz-Bereich standen alle für Gespräche zur Verfügung, stellten Werkzeuge und Hilfsmittel sowie Anschauungsmaterialien vor und bei vielen gab es auch etwas zum Anfassen und Erleben.

Das Interesse am Pflege-Café war recht groß.

Das Interesse am Pflege-Café war recht groß. Einige kamen um sich zu informieren, manche Menschen wollten aber auch einfach den Pflegekräften nach einem Krankenhausaufenthalt noch einmal „Danke“ sagen. © Sebastian Pähler

So wurden etwa zur Anschauung Verbände gewickelt und künstliche Gelenke demonstriert, an einer Lernpuppe wurde gezeigt, wie Mitarbeiter der Notaufnahme für den Ernstfall vorbereitet werden, und wer wollte, konnte auch eine entspannende Massage bekommen.

„Pflege ist mehr als nur Patienten zu waschen, zu füttern und Kaffee zu trinken“, stellte Alexandra Herrmann fest. Sie bot unter anderem Handmassagen an, die im Krankenhausbetrieb normalerweise genutzte werden, um Patienten nach einem Schlaganfall dabei zu helfen ihre Motorik und ihr Körperempfinden zurück zu gewinnen.

Talente gesucht

Neben der Begegnung mit den Patienten hatte das Pflege-Café auch den Zweck, Menschen, die am Pflegeberuf interessiert sind, eine niedrigschwellige Möglichkeit zu bieten, mit Praktizierenden und dem Christlichen Klinikum als potenziellem Arbeitgeber ins Gespräch zu kommen.

Johanna Wunram (2.v.l.) und Angie Lee (2.v.r.) berieten junge Besucher, die mehr über die Arbeitsbedingungen am CKU erfahren wollten.

Johanna Wunram (2.v.l.) und Angie Lee (2.v.r.) berieten junge Besucher, die mehr über die Arbeitsbedingungen am CKU erfahren wollten. © Sebastian Pähler

Wer genauere Informationen wollte, konnte sich in einem umgebauten Schulbus an Mitarbeiterinnen des Talentmanagements wie Johanna Wunram wenden. „Wir schauen nicht nur nach Bewerbern, wir beschäftigen uns zudem auch mit allem, was unsere Beschäftigten brauchen, um gesund und zufrieden zu bleiben“, so Wunram.

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Dazu gehören im CKU unter anderem verschiedene Sportangebote wie Wandern, Fußball und Wakeboarding. Eine große Rolle spielt auch die Förderung der Familie, etwa durch flexible Arbeitszeiten und immer stärker nachgefragt ist das Thema Mobilität, dem der Klinikverbund etwa mit einer Leihmöglichkeit von Elektroautos und E-Bikes begegnet.

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