Erste Spatenstiche (oder wie hier am Kirchplatz auch Hackenschwünge) gibt es in Unna auch, und zu Terminen wie diesen muss man Verwaltungschef Werner Kolter (l.) nicht zweimal einladen. Kritik an Unnas Bauverwaltung weist er zumindest in der Schärfe und Pauschalität zurück, wie sie nun vom Ratsherrn Christoph Tetzner vorgetragen worden war. © Udo Hennes
Stadtverwaltung
Die „Bauverhinderungsbehörde“ bringt Bürgermeister Werner Kolter in Rage
Harrsche Kritik an seiner „Bauverhinderungsbehörde“ weist Bürgermeister Werner Kolter energisch zurück. Deutlich fordert er den Urheber zu einer Entschuldigung auf. Doch jener denkt nicht dran.
Dass Kritik in einer Demokratie dazugehört, ist Unnas Bürgermeister Werner Kolter durchaus bewusst. Sachliche Angriffe auf seine Arbeit oder die des Rathauses nimmt der Unnaer Verwaltungschef meist gelassener auf als viele seiner Amtsgenossen in anderen Kommunen. Aber nun platzte ihm für seine Verhältnisse fast schon der Kragen.
Anlass dafür war eine Kritik, die der fraktionslose Ratsherr Christoph Tetzner – vorgeblich im Namen von Bauherren und Architekten – geäußert hatte. Tetzner hatte Kolter in einem Brief auf elf Schwächen der Unnaer Bauverwaltung hingewiesen und dabei vom Ruf einer „Bauverhinderungsbehörde“ gesprochen.
„Die elf Punkte ihrer Anfrage können beantwortet werden, aber was ich aufs Allerschärfste zurückweisen will, ist ihre Gesamtbewertung“, erklärte Kolter nun im Stadtrat an die Adresse Tetzners gerichtet. Die Bauverwaltung bestehe aus engagierten und qualifizierten Mitarbeitern, und wenn sie sich der Kritik stellen müsse, habe sie doch auch Recht auf einen fairen Umgang.
Kolter findet Tetzners Bewertung „unerträglich“
„Ich finde es unerträglich, eine ganze Behörde pauschal zu bewerten“, gab Kolter dem fraktionslosen Tetzner zu verstehen. Und er ergänzte: „Ich gebe Ihnen jetzt die Gelegenheit, sich bei meinen Mitarbeitern zu entschuldigen.“
Tetzner nutzte das erteilte Rederecht, allerdings keineswegs für eine Entschuldigung. Die Bewertung in seinem Brief transportiere eine Einschätzung, die ihm von dritter Seite zugetragen worden sei. Nachdem Architekten sich an ihn gewandt hatten, habe er selbst noch drei weitere Baufachleute angesprochen und ähnliche Unzufriedenheiten vernommen. „Sie stellen sich vor ihre Verwaltung. Ich stelle mich vor meine Bürger“, so Tetzner.
Bauanträge brauchen in Unna tatsächlich Zeit
Ursprung der Auseinandersetzung war ein Bericht des Technischen Beigeordneten Jens Toschläger über etwaige Einsparmöglichkeiten in seiner Sparte der Stadtverwaltung. Toschläger hatte darin freimütig eingeräumt, dass die Bearbeitung von Bauanträgen in Unna länger dauere als vom Gesetzgeber vorgeschrieben.
Der Technische Beigeordnete erklärte dies hauptsächlich durch eine vergleichsweise hohe Bautätigkeit, verwies aber auch darauf, dass mitunter Anträge unvollständig oder fehlerhaft eingereicht würden. Zumindest einige Architekten und Baufachleute sollen dies zumindest in Tetzners Darstellung so aufgefasst haben, als werde ihnen der schwarze Peter zugeschoben.
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