Gleich acht Mitglieder der Bürgerinitiative (BI) Kessebüren hatten kürzlich allen Grund zur Freude: Bei ihrem Besuch der Sitzung des Stadtentwicklung-Ausschusses Ende Mai wollte Dieter Strate gerade das Wort ergreifen, als ihn der Ausschussvorsitzende Rudolf Fröhlich unterbrach.
Fröhlich informierte die Mitglieder der Bürgerinitiative darüber, dass just am Morgen des gleichen Tags alle Fraktionen eine E-Mail wegen des Bauvorhabens erhalten hätten. Der von den Bauherren, der Familie Zabel, beauftragte Architekt Michael Deterding hatte sich im Namen seiner Auftraggeber gemeldet und mitgeteilt, dass auch unter dem Eindruck gestiegener Baukosten nur noch drei statt der ursprünglich geplanten vier Gebäude errichtet werden sollen.
Kein Rückhalt in der Politik
Vor der Nachricht des Architekten sei politisch schon klar gewesen, dass alle Fraktionen gegen das Bauvorhaben stimmen wollten. Somit sei für die ursprünglichen Baupläne keine Beschlussfassung zu erwarten gewesen, so Fröhlich.
Doch die neue Situation verändere alles. Daher sollen die neuen Pläne bei einem Ortstermin von der Bauherrin und dem Architekten der Politik vorgestellt werden.
Fröhlich betonte auch, dass die Politik niemals pauschal gegen eine Bebauung der Fläche gewesen sei, sondern es nur um Größe und Gestaltung der Baupläne gegangen sei. Sollten nun nur drei statt vier Gebäude gebaut werden, habe die Bauherrin jedes Recht darauf, die neue Planung vorzustellen.
Alle werden wieder gehört
Stadtplanerin Yvonne Krekeler erklärte, was die Änderung konkret bedeutet: „Mit der jetzigen Änderung ist ein neuer Einstieg gegeben“, so die Expertin. Das ziehe selbstverständlich auch eine neue Offenlegung der Pläne mitsamt einer neuen Bürgerbeteiligung nach sich. Das bekräftigte Fröhlich sofort.
„Das ist genau so: Wenn die Planung neu ist, werden alle wieder gehört und haben das Recht sich einzubringen“, so der Ausschuss-Vorsitzende. Darum bat er auch, das Gesagte zur Sicherheit ins Protokoll aufzunehmen. Auch über die von der BI oftmals genannten Details wie First- und Giebelhöhen könne man dann wieder sprechen.
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