Einmal nicht richtig aufgepasst oder in Eile gewesen, schon blitzt es. Kurze Zeit später flattert der Bußgeldbescheid ins Haus. Welcher Autofahrer kennt das nicht? Mehr als 6000 Tempoverstöße haben die drei stationären Blitzer des Kreises im Jahr 2024 auf dem Unnaer Stadtgebiet registriert. In einem Ortsteil waren besonders viele Raser unterwegs.
Blitzer löst 13 Mal am Tag aus
Mit seinen mobilen Blitzern kontrolliert der Kreis die Geschwindigkeit an ständig wechselnden Stellen. Gleichwohl gibt es in Unna auch drei fest installierte Blitzer: am Beethovenring in der Innenstadt, an der Werler Straße (B1) in Hemmerde sowie an der Kleistraße (L678) in Billmerich.
In Billmerich hat die Messanlage im Durchschnitt mehr als 13 Mal am Tag ausgelöst. Damit hat der Blitzer mit Abstand am meisten Temposünder erwischt – insgesamt 5058 Verstöße hat die Säule im Jahr 2024 festgestellt.

Seit 2021 ist am Übergang von Hillering und Kleistraße eine moderne Säule statt eines alten Starenkastens im Einsatz. Bereits im Jahr 2023 hatte der Blitzer 2617 Verstöße festgestellt. Das dort geltende Tempolimit von 50 km/h wird offenbar besonders gerne überschritten.
Der schnellste Raser wurde in Billmerich mit einer Geschwindigkeit von 101 km/h geblitzt. Er musste seinen Führerschein wohl für einige Zeit abgeben. Insgesamt 839 Bußgelder verhängte der Kreis dort. Zur Erklärung: Von einem Bußgeld spricht man, wenn die Strafe über 60 Euro liegt. Bei einer Strafe zwischen 5 und 55 Euro handelt es sich um ein Verwarngeld. In der Regel werden Tempoverstöße mit einem Bußgeld geahndet, die das geltende Tempolimit um 15 km/h übertreffen.
303 Tempoverstöße an der B1
Die unrühmliche Raser-Rangliste in der Innenstadt führt ein Autofahrer mit 93 km/h an. Insgesamt 938 Verstöße stellte der Blitzer am Beethovenring im vergangenen Jahr fest – 2023 waren es noch 1280. Nur 22 Mal musste der Kreis Unna ein Bußgeld verhängen. Bedeutet: Die meisten Temposünder haben die dort geltenden 50 km/h wohl nicht allzu sehr überschritten.
Gleiches gilt für die Blitzersäule an der B1 in Hemmerde: 303 Mal hat sie ausgelöst (2023: 113). Der schnellste Raser war dort mit 112 km/h unterwegs – erlaubt sind 70 km/h. Auch die Zahl der Bußgelder war dort mit 20 am geringsten.
Keine weiteren stationären Messanlagen geplant
„Die Einnahmen fließen in den Kreishaushalt“, sagt Lea Malzer vom Kreis Unna. Über die Höhe der Bußgelder führe die Behörde aber keine Statistik.
Geht es nach den Verstoßzahlen des Kreises, waren 2024 deutlich mehr Raser unterwegs als im Jahr zuvor. Die Senkung des Geschwindigkeitsniveaus sei „ein langwieriger und stetiger Prozess“, sagt Lea Malzer. Auch Unfallzahlen seien dabei ein Indikator. Eine Unfallstatistik für das Jahr 2024 wird die Polizei voraussichtlich in den kommenden Wochen vorstellen. Zuletzt hatten sich die Unfallzahlen positiv entwickelt – 2023 gab es 597 Unfälle in Unna.
Über das Aufstellen von stationären Messanlagen entscheidet die Unfallkommission – diese besteht aus Vertretern der Stadt, des Kreises, der Polizei, der Bezirksregierung Arnsberg und des zuständigen Straßenbaulastträgers. Momentan gebe es auf dem Unnaer Stadtgebiet aber keine konkrete Unfallstelle, die das Aufstellen eines weiteren stationären Blitzers erfordere, sagt Lea Malzer.
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