Unnas modernster Bahnhof im Test Wie praktisch ist die neue Radstation?

Am Bahnhof Lünern ist auch der Akkustrom kostenlos
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30 Fahrräder – auch zwei Lastenräder – können jetzt sicher am Bahnhof Lünern geparkt werden. Die Schlüssel für die jüngste Radstation von Unna gibt es sogar im Dorf.

„Schön, dass wir das endlich hingekriegt haben“, sagte Ortsvorsteher Werner Clodt bei einer kleinen Eröffnungsfeier am Montag (28.4.). Der Umstieg vom Fahrrad oder Auto in die Bahn sei nun in Lünern optimal möglich, so Bürgermeister Dirk Wigant. Das neue Radparkhaus besteht aus stabilen Metallbügeln, die überdacht sind und von farbigen Zäunen umgeben. „Wir wünschen uns, dass es lange so gut aussieht“, so Wigant.

Rund-um-die-Uhr-Überwachung mit mehreren Videokameras soll gegen Vandalismus ebenso helfen wie gegen Diebstahl. Das Radparkhaus hat im Dunkeln Dauerbeleuchtung, die beim Betreten heller wird.

Die Radstation im Test

Ein Mann zeigt in einem grauen Schließfach auf blaue Steckdosen
In einem stabilen Stahlschrank sind je zwei Steckdosen in sechs Schließfächer eingebaut. Daran können Akkus geladen werden. © Udo Hennes

Finanziert von Stadt und NWL

Die „Mobilstation Lünern“ inklusive des Autoparkplatzes auf der anderen Seite der Bahngleise kostet 430.000 Euro, wovon der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) 226.400 Euro trägt.

Wann auch an den Bahnhöfen in Massen und Hemmerde solche Radparkhäuser entstehen, sei „eine Frage des Geldes“, so Wigant.

Token bei Das-Dies und Lilos Glück

Das Radparkhaus Lünern wird wie die Radstation am Bahnhof und deren Ableger von der Awo-Tochter Das-Dies betrieben. Einen Token (einen kleinen Sender als Schlüssel) zum Öffnen der Tür gibt es gegen 20 Euro Pfand in der Radstation am Bahnhof. Die zweite Ausgabestelle ist in Lünern: Auch im Café „Lilos Glück“ an der Lünerner Schulstraße 3 können sich Interessierte ab 30. April einen Token abholen. Im Internet gibt es jeweils Infos zu Öffnungszeiten und Ansprechpartnern:

www.lilosglueck.de und www.dasdies.de/radstationen/parkstationen.

Nutzung und Strom kostenlos

Wer nur die Radstation in Lünern nutzen möchte, muss für den Token nichts bezahlen. Genauso funktioniert es mit dem Pendant am Bahnhof Königsborn. Kostenpflichtige Token von Das-Dies hingegen öffnen alle Radstationen im Kreis.

Eine Besonderheit der neuen Anlage in Lünern sind sechs Schließfächer. Nutzer können sie wie in Schwimmbädern nach Einwurf einer Pfandmünze verschließen und den Schlüssel abziehen. Hinein passen unter anderem ein Fahrradhelm, eine kleine Tasche und ein E-Bike-Akku. Wer diesen laden möchte, während das Rad in Lünern parkt, findet im Schließfach Steckdosen. Der Nutzer muss allerdings selbst ein Ladegerät mitbringen. Die (bei Fahrradakkus überschaubaren) Stromkosten zahlt die Stadt Unna.

Infos vor Ort kommen noch

Ganz fertig ist Lünerns Fahrradparkhaus noch nicht. Bisher fehlen vor Ort Infos für Nutzer. Und Ortsvorsteher Clodt kündigte an, er wolle sich für einen Schaukasten stark machen, um über die Geschichte des Lünerner Bahnhofs aufzuklären.

Sieben Personen stehen am Eingang einer Radstation in Unna-Lünern
Sie laden ein in die neue Radstation in Lünern (v. l.): Renate Nick (Vorsitz Bauausschuss), Bürgermeister Dirk Wigant, Stefan Rose (Leiter der Das-Dies-Radstation), Sylvia Klemp (Tiefbauamt Stadt Unna), Volker Broeske (Technischer Dezernent Stadt Unna), Wolfgang Rickert (Vorsitz Gesellschafterversammlung Das-Dies) und Ortsvorsteher Werner Clodt. © Udo Hennes

Ist die Radstation praktisch im Alltag? Unseren Test sehen Sie im Video auf www.hellwegeranzeiger.de