Unnas Bäume haben Durst Helfen Sie doch einfach mal Christian Gramsch!

Christian Gramsch hält 245 Jungbäume am Leben
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Sommerliche Hitze ist eine Belastung für Mensch und Tier. Aber auch Pflanzen leiden mitunter: Bäume haben Durst. Christian Gramsch kümmert sich darum, dass Unnas Jungbäume nicht eingehen. Der Mann mit dem Schlauchwagen kann Hilfe gebrauchen.

Gießsäcke schützen Jungbäume

Gramsch fährt mit einem städtischen Tankwagen durch Unna. Mit 2500 Litern Wasser tankt er ihn voll, um dann nach und nach Gießsäcke zu befüllen. Mit den Kunststoffbeuteln statten die Stadtbetriebe inzwischen standardmäßig Jungbäume schon bei der Pflanzung aus. Die sensiblen Pflanzen brauchen einen stets gut durchfeuchteten Wurzelraum, damit sie nicht eingehen. Die Gießsäcke bieten den Vorteil, dass Wasser langsam rund um den Stamm versickert. Das Bewässern ist dadurch besonders effektiv.

Gramsch ist für das Bewässern von 245 dieser jungen Bäume in Unna zuständig. Mit einem Schlauch füllt er bis zu 60 Liter Wasser in jeden Gießsack.

Bei einer Gießaktion 2023 in Unna befüllen Menschen Gießkannen und Kanister mit Wasser aus einem Tank.
Gießaktion in Unna: 2022 hatten Bürger protestiert, dass Wasser aus 1000 Liter fassenden Terror-Schutztanks nach dem Stadtfest weggeschüttet werden sollte. Daraufhin stellte das Stadtmarketing die Tanks nachher Bürgern zur Verfügung, die Bäume und Grünflächen wässerten. © Archiv

Bürger dürfen gern gießen

In früheren Sommern hatte es in Unna schon den Appell gegeben, dass auch Bürger Bäume bewässern, damit die Pflanzen nicht eingehen. Die Stadt Unna bestätigt, dies sei nach wie vor willkommen. „Wer möchte, kann gerne gießen“, erklärte Stadtsprecher Kevin Kohues nach Rücksprache mit dem Umweltamt. Die Stadtbetriebe hätten eingeschränkte Kapazitäten. „Der Kollege ist mit dem Bewässern ausgelastet.“ Ergänzendes Bewässern von Bäumen durch Bürger könne deswegen durchaus sinnvoll sein. „Die Devise lautet ,Viel hilft viel‘“, so Kohues. Was Wurzeln an Flüssigkeit nicht aufnehmen, würde einfach versickern.

2024 wieder regenreicher

Nicht nur Bäume, sondern alles, was grünt und blüht, habe bei Sommerwärme erhöhten Wasserbedarf. Man freue sich, wenn auch andere Grünflächen bewässert werden, so der Stadtsprecher.

So dramatisch wie in der jüngeren Vergangenheit ist die Trockenheit aber 2024 nicht, wie Kohues bestätigt. 2018 und in den Folgejahren habe es Hitze und lange Trockenperioden gegeben. Dieses Jahr hingegen hat bisher auch immer wieder Regen gesehen. Akuter Trockenstress herrsche deswegen nicht.

Schlimme Folgen der Dürrejahre

Die Dürrejahre aber haben Spuren hinterlassen. „Perspektivisch haben viele Bäume mit Schäden zu kämpfen“, sagt Kohues. Der Trockenstress vergangener Jahre hat bei nicht wenigen Pflanzen zu einem nicht umkehrbaren Mangel an Vitalität geführt. Die Stadt Unna hatte im Frühjahr bereits bestätigt, dass zahlreiche Bäume absterben und gefällt werden müssen, weil sie aufgrund des Regenmangels vergangener Jahre geschädigt seien.

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