Der neue Agethen-Wirt ist Daniel Gala, und er hat die vergangenen Wochen die Inbetriebnahme des Gasthauses vorbereitet, vor allem zusammen mit seinem Restaurantleiter und seinem Küchenchef. Wie sein Vorgänger pachtet Gala die Gaststätte von der Radeberger-Brauereigruppe. Und sein erster Schritt als Agethen-Chef wird an diesem Mittwoch, 11. Mai, getan: um 17.30 Uhr. Für viele Menschen wird es ein wichtiger Schritt sein, denn es ist Biergartenzeit, und die gemütliche Terrasse bei Agethen fehlt. „Die Unnaer scharren mit den Füßen“, sagt Gala.

Ein Traum von einer Kneipe

Ihm ist anzumerken, dass er es selbst kaum erwarten kann, am neuen Standort Gäste zu begrüßen. Mit der Übernahme des Gasthauses Agethen erfüllt er sich einen Traum, wie er verriet. „Ich wohne seit 20 Jahren in Unna. Irgendwann habe ich mir geschworen: Wenn ich einmal die Möglichkeit habe, will ich das hier bewirtschaften.“ Die Möglichkeit war jetzt da. „Ich freue mich mega“, sagt der 47-Jährige.

Los geht es erst einmal nur mit dem Biergarten. Mittwochs bis sonntags ist geöffnet, immer um 17.30 Uhr, sonntags schon ab 11 Uhr. „Wir machen Selbstbedienung wie eh und je“, kündigt Daniel Gala an. Eine Servicekraft wird auch im Biergarten sein, aber grundsätzlich holt sich jeder sein Getränk an der Ausschankklappe, wie man es „von früher“ kennt. Zur Eröffnung gibt es auch Gegrilltes.

Ab Juli macht das ganze Gasthaus auf

Im Juli, so der Plan, soll auch das Restaurant eröffnen. Dann will „der neue Agethen“ die Chance nutzen, die Galas noch einmal von einer neuen Seite zu zeigen. Seine Eltern eröffneten das Restaurant Meisterhaus vor fast 50 Jahren, er selbst leitet es seit 2008, woran sich nun auch nichts ändern wird. Das Restaurant an der Ecke Hertingerstraße/Südwall steht vor allen Dingen für gute italienische Küche. „Wir sind bei den Leuten belegt als Italiener. Ich freue mich, wenn sie uns nun auch einmal anders sehen“, sagt Gala.

Bei Agethen, nur 200 Meter in Richtung Innenstadt, will Gala nämlich im Grunde das alte Konzept übernehmen. „Hier wird es schöne deutsche Wirtshausküche geben.“ Er wolle versuchen, alle Gerichte unter 20 Euro zu halten, trotz der bekanntlich steigenden Preise. Mittagstisch wird es voraussichtlich ab dem kommenden Jahr geben.

Sind Theken- und Restaurantraum sowie der Saal für Gesellschaften erst einmal in Gänze eröffnet, dann dürften diejenigen, die schon einmal dort waren, auch alles wiedererkennen. „Die Kneipe ist an sich in Ordnung so“, sagt der neue Chef. Viel soll nicht verändert werden. Es werde ein bisschen renoviert: neuer Anstrich, neue Polster. „Ich möchte es drinnen etwas schöner haben. Urgemütlich.“

Mit Stammpersonal durch die Krise gegangen

Gastronomen landauf, landab klagen über Personalmangel als dramatische Folge der Coronakrise: Wer in den Lockdown-Zeiten Mitarbeiter nicht mehr weiterbeschäftigen konnte, verlor sie in vielen Fällen für immer. Die Galas indes haben diese Sorge nicht. „Wir haben auch in der Krise das Personal gehalten“, sagt Daniel Gala. Er beschäftige wenige Aushilfen, ansonsten nur Vollzeitkräfte. Das Meisterhaus habe deswegen eine durchaus schwierige Zeit hinter sich. Aber nun kann es eben auch mit ausreichend Mitarbeitern expandieren.