Warum ein Bundesliga-Manager Eduardo Hillers Vorbild ist Holzwickeder SC vor Wiemelhausen-Match

Eduardo Hiller: „Unser wahres Gesicht zeigen“
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Concordia Wiemelhausen kennt Eduardo Hiller nur zu gut. Täglich fährt er mit der U35 auf dem Weg zur Bochumer Ruhr-Universität, an der Holzwickedes Mittelfeldwirbler Sportwissenschaften studiert, rechte nahe am Concordia-Sportplatz vorbei. „Der Sportcampus in Bochum grenzt fast an den Sportplatz“, sagt Hiller. Mit vielen Spielern des Gegners, der am 8. Spieltag als Tabellenführer der Fußball-Westfalenliga in Holzwickede gastiert, hat der 23-Jährige bereits in der Uni-Mannschaft zusammen gespielt: Christopher Schmidt, Nick Ruppert oder Patrick Sacher.

Und auch Wiemelhausen wird am Sonntag (Anstoß: 15 Uhr) ein Pokalspiel vom Donnerstagabend in den Knochen stecken. „Enttäuschung trifft es ganz gut. Als klassenhöherer Verein geht man mit einer anderen Vorstellung rein“, sagt Hiller. Anders als die Holzwickeder, die beim VfL Kamen den Halbfinal-Einzug verpassten (0:3), schoss Wiemelhausen den A-Ligisten TuS Kaltehardt mit 17:0 ab. „Wir waren nicht bereit, Kamen dagegen bis in die Haarspitzen motiviert. Wir dürfen uns da nicht so überraschen lassen und müssen unsere Lehren ziehen“, sagt Hiller.

Hiller will wahres Gesicht zeigen

Für Wiemelhausen bedeutet das: Konzentration rauffahren, Unkonzentriertheiten beseitigen, meint Hiller und fordert: „Wir müssen unser wahres Gesicht zeigen. Wir sind immer noch die Truppe, die den Hecker-Cup gewonnen hat.“ Keine kleinen Töne, in die auch Trainer Benjamin Hartlieb einstimmt: Ob er mit einem Punkt zufrieden wäre gegen den Spitzenreiter? „So denkt ein Trainer nicht“, antwortet Hartlieb, „wir spielen zu Hause vor eigenem Publikum und wollen uns für die schwache Leistung von Donnerstag rehabilitieren.“ Wohl ohne den kranken Kapitän Moritz Müller.

Hiller kam 2022 vom Landesligisten Borussia Dröschede zum HSC, hatte vorher nur in Iserlohn gespielt. Bei den Sportfreunden Oestrich wurde er unter anderem von Oliver Ruhnert ausgebildet – für Hiller auch beruflich ein Vorbild. Studienschwerpunkt ist nämlich Sportmanagement. Und Ruhnert hat Anteil daran, Union Berlin aus der 2. Bundesliga in die Champions League geführt zu haben. Sein Werdegang imponiert Hiller, der selbst im fünften Semester studiert.

Einer der kleinsten Spieler der Liga

Die absolute Stammkraft ist Hiller bislang nicht geworden. „Man sieht, dass es bei uns viel Rotation gibt, in dem ich kein gesetzter Spieler bin. Wir sind ein funktionierendes Team, bei dem die beste Lösung auf dem Platz stehen muss. Dazu gehört auch, sich auf den Gegner einzustellen“, so Hiller, der mit 1,66 Meter zu den kleinsten Spielern der Westfalenliga gehört.

„Das ist noch etwas geschummelt“, sagt der Mittelfeldspieler, „wahrscheinlich sind es nur 1,64 Meter oder 1,65 Meter. Aber das ist vielleicht auch eine große Stärke. Gegner unterschätzen einen – man muss nur den richtigen Moment abwarten, um ein Dribbling zu starten oder in einen Laufweg zu stechen, um eine gewinnbringende Situation zu erzielen.“ Gegen Wiemelhausen wäre es für den auf Platz zehn abgerutschten Holzwickeder SC Zeit für solche Momente.

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