Selmer Wasserstreit mit Gelsenwasser geht in die nächste Runde Das große Schweigen nervt

Selmer Wasserstreit geht in die nächste Runde: Das Schweigen nervt
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vom Hofe

Vielleicht die desolate Finanzsituation. Oder die beantragte Laufzeitverlängerung für die Flüchtlingsunterkunft in Bork. Oder das schlechte Krisenmanagement im Vorfeld des Altenheimbaus. Die Suche nach den größten politischen Aufregerthemen des Jahres in Selm bringt manchen Treffer. Der Selmer Wasserstreit gehört allerdings nicht dazu: eine Leerstelle, die aufregt.

Denn schließlich geht es nicht nur um den längsten Rechtsstreit der Stadt, sondern auch um das wichtigste Lebensmittel. Worum es in der Sache konkret geht, entzieht sich aber wohl den meisten Bürgerinnen und Bürgern. Und Politik und Verwaltung machen sich nicht gerade Mühe, das zu ändern. Warum es der Stadt so wichtig ist, die kommunale Daseinsvorsorge in die eigene Hand zu bekommen und neben dem Strom- und dem Gasnetz auch die Wasserversorgung zu übernehmen, wird den meisten ein Geheimnis bleiben. Erst recht, weil andere Kommunen den umgekehrten Weg gehen: etwa Selms Nachbarin, die Gemeinde Nordkirchen.

Seit 2019 betreut der Lippeverband dort die Abwasserbeseitigung: ein Millionendeal, mit dem die Gemeinde über Nacht ihre Schulden los wurde. Selm wird gute Gründe haben, bei der Wasserversorgung anders vorzugehen. Nach fast 15 Jahren Dauerstreit ist die Erinnerung daran aber verblasst. Klar vor Augen steht indes der Vorwurf der Intransparenz, den Richter nicht zum ersten Mal erhoben haben. Höchste Zeit gegenzusteuern. Und nicht weiter zu schweigen.

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