Castrop-Rauxeler stürzte Dienstag in die Emscher Polizei sucht mit Heli, Drohne und Hunden

Mann stürzte Dienstag in die Emscher: Das sagt die Polizei am Morgen danach
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Das Wichtigste in Kürze:

  • Ein Mann fiel Dienstag (9.4.2024) gegen 18.30 Uhr in Castrop-Rauxel in die Emscher.
  • Der Vorfall ereignete sich im Stadtteil Ickern an der Brücke Borghagener Straße.
  • Ein riesiges Rettungskräfteaufkommen suchte noch am Abend den Lauf der Emscher ab. Es kamen Polizeihubschrauber, Drohnen und Fußtrupps zum Einsatz. Auch Taucherstaffeln standen bereit.
  • Von den Brücken aus baumelten Seile oder Schläuche der Feuerwehr in den Emscherlauf, die eine hohe Fließgeschwindigkeit aufweist. Sie sollten mögliche Ankerpunkte bieten.
  • Bis um 23.20 Uhr wurde niemand gefunden. Die Suchaktion wurde abgebrochen und am Mittwoch durch die Polizei mit dem Hubschrauber fortgesetzt. Auch eine Hundestaffel und die Drohne kamen zum Einsatz.
  • Das Betreten der Ufer-Berme (das ist der oft grüne Bereich beidseits der Emscher) ist verboten. Schilder weisen auf die Gefahr des Ertrinkens hin. Im Falle eines Abrutschens oder Sturzes besteht Lebensgefahr. Dennoch sieht man immer wieder Spaziergänger, oft mit Hunden, die auf der Berme unterwegs sind.
  • Der Mann, der vermisst wird, verunglückte nicht aus einer Sperrzone heraus, sondern aus einem normal zugänglichen Bereich.
  • Der Hund ist laut Polizei nach dem Vorfall nach Hause zurückgekehrt.

Was wir nicht sicher wissen:

  • Es gibt minderjährige Augenzeugen des Vorfalls, die erklärten, es habe sich um einen Mann mit einem Hund gehandelt.
  • Der Hundehalter könnte sich in eine Leine verwickelt haben oder gestolpert und dann gestürzt sein, sagten sie. Die Polizei bestätigt das noch nicht.

So haben wir am Dienstag (9.4.) berichtet:

Unser Ticker-Protokoll seither (das Neueste zuerst):

Aktualisierung am 11.4. um 15.40 Uhr:

Unser Reporter war gerade am Emscherufer in der Nähe der Wartburgstraße und hat den aktuellen Stand der Dinge zusammengefasst. Die Polizei meldet auf Nachfrage, dass zurzeit die letzten Punkte, die man sich für Donnerstag vorgenommen hatte, noch abgeflogen wurden. Die Hoffnung schwindet, dass es heute noch weitere Neuigkeiten gibt.

Aktualisierung am 11.4. um 11.20 Uhr:

Im Umfeld der Wartburgbrücke / Sprung über die Emscher / Emscher-Düker ist zurzeit das Kommissariat mit der Kriminal-Technischen Untersuchungseinheit im Einsatz. Diese Einheit ist im Besitz von Drohnen. Eine solche Drohne ist nun im Umfeld des Emscherlandes unterwegs.

Aktualisierung am 11.4. um 10.10 Uhr:

Die Polizei hatte bei der Suche am Mittwoch auch Hunde im Einsatz. Mit einer Staffel durchkämmten die Beamten den Uferbereich der Emscher. Gefunden wurde der Mann allerdings nicht. Ob auch am Donnerstag wieder Hunde unterwegs sind, ist noch nicht klar.

Klar ist nun aber: Der Mann war mit dem Hund nicht in einem Sperrbereich unterwegs. Nach Angaben der Polizeisprecherin Pia Weßing verunglückte er von einem frei zugänglichen Weg.

Aktualisierung am Donnerstag (11.4.) um 9.15 Uhr:

Die Polizei berät aktuell, wie die Suche heute weiter geht. Noch immer gibt es keine Fund-Meldung. Man sei sich eigentlich ziemlich sicher, um wen es sich bei der vermissten Person handelt, ist aber noch immer zurückhaltend. Je weiter der Vorfall aber in die Ferne rückt, desto unwahrscheinlicher wird es, dass man den Mann noch lebend auffinden kann. Zum Hund sagt die Polizei, dass er nach Hause zurückgekehrt und in Obhut sei.

In einem Interview mit unserer Redaktion erklärt Emschergenossenschafts-Sprecher Ilias Abawi die Gefahren am Fluss und wie der Kommunalverband die Suche begleitete:

Aktualisierung am 10.4. um 17.30 Uhr:

Auch am Mittwoch hatte die Suche keinen Erfolg. Der Hubschrauber der Polizei drehte nach einiger Zeit ab und flog zurück in den Hangar. Am Nachmittag liefen Beratungen, wie man weiter verfahren wird. Bis Redaktionsschluss stand noch nicht fest, ob oder wie man am Donnerstag weiter arbeitet. Das Problem umriss Feuerwehrsprecher Heiner Holtkotte im Gespräch mit unserer Redaktion so: „Der Mann könnte jetzt auch im Rhein oder schon in der Nordsee sein.“

Aktualisierung am 10.4. um 11.20 Uhr:
Der Hubschrauber der Polizei sorgt für Aufsehen in Henrichenburg und Umgebung. Vorhin hieß es, der Helikopter sei auf den Wiesen um die Wartburgbrücke gelandet. Das stimmt aber nicht. Laut Polizei sei der Helikopter zeitweise im extremen Tiefflug unterwegs, sagt jetzt Sprecherin Pia Weßing. Von einer Landung sei nichts bekannt.

Aktualisierung am 10.4. um 10.30 Uhr:

Die Feuerwehr ist laut Heiner Holtkotte am Mittwoch nicht mehr in die Suche involviert. Gegenüber unserer Redaktion sagte der Sprecher soeben, dass man nicht davon ausgehen könne, dass man den Mann noch lebend auffinden könne. Dazu trügen die hohe Fließgeschwindigkeit und die Temperaturen bei. Die Polizei führe nun den weiteren Einsatz. Die Polizei gab an, man habe keine Vermisstenmeldung zu diesem Fall vorliegen. Der Verdacht, um wen es sich bei dem Mann handeln könne, habe sich am Abend vor Ort ergeben, so die Sprecherin Pia Weßing.

Aktualisierung am 10.4. um 10 Uhr:
Aus einer Mitteilung der Polizei, die uns soeben erreicht, geht hervor, dass die Suche nun wieder aufgenommen wurde. Auch ein Hubschrauber, die „Hummel“ der Polizei, wird wieder im Einsatz sein. Am Dienstagabend demnach gegen 18.30 Uhr Zeugen einen Mann, der im Bereich der Borghagener Straße mit seinem Hund spazieren ging und aus bisher ungeklärter Ursache in die Emscher stürzte, heißt es in der aktuellen Meldung. „Bislang konnte die Person leider nicht gefunden werden. Die Suche wird heute fortgesetzt. Auch der Hubschrauber ist wieder im Einsatz“, schreibt Sprecherin Pia Weßing. Und: Erste Hinweise, um wem es sich bei der Person handeln könnte, liegen der Polizei vor. Bislang gebe es keine Erkenntnisse zu einem Fremdverschulden.

Aktualisierung am 10.4. um 8.30 Uhr:

Die zuständigen Kommissariate der Polizei und die Feuerwehr in Castrop-Rauxel beraten zur Stunde, ob es und wie es nun mit der Suche weitergehen kann. Dabei spielen unterschiedliche Faktoren und Fragen eine Rolle: Können Taucher bei der hohen Fließgeschwindigkeit der Emscher überhaupt ins Wasser gehen? Wo böte sich ansonsten noch eine Suche nach der vermissten Person an? Bestimme die Möglichkeit, mit Booten und anderer Technik aufs Wasser zu gehen? Bis um 8.30 Uhr sind jedenfalls noch keine Suchtrupps im Einsatz. Aber möglicherweise steht ein neuer Sucheneinsatz schon kurz bevor. Polizeisprecherin Pia Weßing und Feuerwehrsprecher Heiner Holtkotte gaben diese Informationen auf Anfrage unserer Redaktion gegen 8.30 Uhr über einstimmend.

Die Einsatzkräfte suchten am Dienstagabend (9.4.) fieberhaft nach einer Person, die in Castrop-Rauxel in die Emscher gefallen ist. Auch am Mittwoch ist der Polizeihubschrauber wieder in der Luft.
Die Einsatzkräfte suchten am Dienstagabend (9.4.) fieberhaft nach einer Person, die in Castrop-Rauxel in die Emscher gefallen ist. Auch am Mittwoch ist der Polizeihubschrauber wieder in der Luft. © Jan Keuthen

Erstmeldung von Mittwoch, 10.4.2024, um 6 Uhr:

Die Person, die am Dienstag (9.4.2024) gegen 18.30 Uhr an der Borghagener Straße unterhalb der Brücke in die Emscher stürzte, ist in der Nacht nicht gefunden worden. Einer Sprecherin der Polizei sagte auf Anfrage gegen 6 Uhr am Mittwochmorgen, dass die Rettungskräfte ihren Sucheinsatz um 23.23 Uhr einstellte. So sei es im Einsatzbericht vermerkt. Am Morgen werde man die Suche bei Tageslicht fortsetzen. Dann könnten auch die Taucher zum Einsatz kommen. Mit jeder Stunde schwindet aber ein Stück Wahrscheinlichkeit, die Person lebend aufzufinden.

Mit der Alarmierung der Feuerwehr Castrop-Rauxel um 18.38 Uhr am Dienstag (9.4.) durch Augenzeugen war eine riesige Rettungsaktion in Gang gesetzt worden. Feuerwehrleute zunächst aus Castrop-Rauxel, wenig später auch aus Recklinghausen und Herne und weiteren Städten entlang des mittleren und unteren Emscher-Laufes wurden zum Fluss gerufen, um dort von den Brücken, in Fußmärschen am Ufer oder mit Drohnen nach der verunglückten Person zu suchen.

Kinder hatten berichtet, sie hätten einen Mann mit einem Hund bei einem Spaziergang gesehen. Er habe sich in der Hundeleine verheddert oder sei darüber gestolpert und sei dann in den kalten und schnell fließenden Fluss gestürzt. Die Information galt bis in den späten Abend hinein aber nicht als gesichert.

Das Betreten der Berme, also des flachen und zumeist begrünten Uferstückes oberhalb des V-förmig aufragenden Dammes, ist an den meisten Stellen nicht gestattet. Vielerorts weisen auch Schilder auf die Lebensgefahr durch Ertrinken hin, wenn man am Steilstück versehentlich abrutscht. Trotzdem sieht man in Castrop-Rauxel immer wieder Spaziergänger auf dem horizontalen Rasen-Uferstück.

Feuerwehrkräfte suchten am Dienstagabend unter anderem im Bereich des Emscher-Dükers unter dem Rhein-Herne-Kanal in Henrichenburg. Sie fanden den Mann nicht.
Feuerwehrkräfte suchten am Dienstagabend unter anderem im Bereich des Emscher-Dükers unter dem Rhein-Herne-Kanal in Henrichenburg. Sie fanden den Mann nicht. Am Mittwoch war die Feuerwehr nicht mehr am Einsatz beteiligt. © Jan Keuthen