
Was war das für ein ereignisreicher Sommer im Lüner Amateurfußball? Die SG Gahmen meldete sich überraschend vom Spielbetrieb ab und so gibt es durch den Abstieg aus der Bezirksliga von BW Alstedde mit dem Lüner SV nur noch ein überkreisliches Team in der Lippestadt. Dazu gab es sowohl beim VfB Lünen (viele Spieler verließen den Verein) als auch im Herbst beim SV Preußen (neuer Vorstand stellte sich zur Wahl) Unruhen.
Kommentar zum Lüner Amateurfußball
Immer wieder wurde die aktuelle Situation als Tiefpunkt in der langen und erfolgreichen Fußball-Geschichte der Stadt beschrieben. Und allein von außen betrachtet mag das auch stimmen, schließlich steht mit der BV Lünen nur ein Team auf einem Aufstiegsplatz und der einzige überkreisliche Klub, der Lüner SV, kriselt als Westfalenliga-Schlusslicht bedenklich.
Doch, wer den Blick einmal genauer auf die zurückliegenden Wochen legt, der merkt: Eigentlich hat die Hinrunde im Lüner Amateurfußball so richtig Bock auf mehr gemacht.
Beste Beispiele dafür waren die Derbys in der Kreisliga A2 Dortmund. Egal, in welcher Konstellation der VfB Lünen, der BV Brambauer und BW Alstedde aufeinander trafen, die Zuschauer kamen in großen Scharen auf die Sportplätze und kratzten an der 500er-Marke. Auch beim BV Lünen oder bei Westfalia Wethmar stehen immer wieder viele Fans hinter der Bande. Warum? Weil die Teams richtig Spaß machen.

Nahezu alle Lüner Klubs spielen in ihren Ligen eine wichtige Rolle. Im Auf- oder Abstiegskampf. Einzig der SV Preußen und der BV Brambauer dürften sich auf einen ziemlich unspektakulären Frühling vorbereiten, wobei beide Teams schon gezeigt haben, dass sie große Freude daran haben, die Mannschaften über sich in der Tabelle zu ärgern.
Und dann ist es doch auch vollkommen egal, ob Derbys, Spitzenspiele oder Abstiegskracher nun in der Landes-, Bezirks- oder Kreisliga anstehen. Hauptsache, es macht Lust, sich die Partien anzuschauen.
Viele Lüner Teams im Aufstiegskampf
Und genau schaffen eben alle Mannschaften von der Lippe. Die Spieler brennen für ihre Klubs, die Umbrüche sind gelungen, jetzt müssen in der Rückrunde nur noch die Früchte geerntet werden.
Und spätestens, wenn vielleicht sogar tatsächlich vier Lüner Mannschaften am Ende auf einem Aufstiegsplatz stehen und sich auch die abstiegsbedrohten Teams noch retten, wird niemand mehr von einer Saison reden, in der der Lüner Fußball am Tiefpunkt ist.