
Carsten Schumacher (Neue Apotheke) führt zurzeit drei Testzentren in Schwerte. Aber wie geht es weiter im Juli, wenn es keine kostenlosen Bürgertests mehr gibt? © Montage Klose
„Das ist doch völlig sinnbefreit“: Was passiert mit den Corona-Testzentren in Schwerte?
Corona-Pandemie
Ende Juni läuft die Möglichkeit aus, sich kostenlos auf Corona testen zu lassen. Was hat das für Auswirkungen auf die Testzentren in Schwerte? Gibt es danach überhaupt noch welche?
Das Coronatestzentrum Schwerte an der Bahnhofstraße 19 a ist das wohl am meisten frequentierte in der Ruhrstadt. Seit März 2021, als eine Allgemeinverfügung des Landes NRW die Durchführung der kostenlosen Coronatests ermöglichte, hatte dieses schon geöffnet. „Das war erst eine Schnapsidee“, gesteht Carsten Schumacher.
Bisher gibt es vonseiten der Politik noch keine Infos
Der Apotheker, der dasTestzentrum an der Bahnhofstraße
betreibt, ist nun ein wenig in der Bredouille. Denn Ende Juni 2022 läuft die Möglichkeit der kostenlosen Coronatests aus. Zumindest sieht es so aus. Und wie es dann weitergeht, kann noch niemand sagen.
Auch die Gespräche der Gesundheitsminister der Länder, die am Donnerstag (23.6.) stattfanden, brachte keine Entscheidung. Das Ganze wurde vertagt.
„Ich habe hin und her überlegt. Mache ich weiter oder mache ich nicht weiter“, sagt Carsten Schumacher. „Ich bin dann zum Schluss gekommen, dass ich weitermache.“ Ob es am Ende an den anderen Schwerter Teststellen weitergeht kann Carsten Schumacher. Das alles sei wie Glaskugelschauen.

Obwohl noch niemand weiß, wie es ab Juli mit den Coronatests weitergeht, sind beim Testzentrum Schwerte schon die ersten Termine vergeben. © Screenshot Bauerfeld
„Es gibt bisher ja nur Gerüchte. Wir müssen die Verordnung auf dem Tisch haben, dann können wir hergehen und sagen, wer hat einen Test noch frei und wer muss bezahlen und zu welchem Preis.“ Dabei sei ja eh geplant, die Vergütung zu senken. „Dann wird es schwierig, das darzustellen, mit den Lohnkosten und der Miete“, so Schumacher.
Tests werden in der Anschaffung teurer
Er werde es auf jeden Fall mal einen Monat probieren. Jetzt müsse sich herauskristallisieren, wer überhaupt einen Test braucht, wie viele kommen. Dann werde sich zeigen, was man an Personal brauche. „Die Frequenz ist sowieso schon immens zurückgegangen. Wir haben schon Personal eingekürzt.“ Aber man müsse den Bürgerinnen und Bürgern ja nun einmal eine Testmöglichkeit vorhalten.
„Egal, ob sie es umsonst haben oder nicht umsonst haben“, sagt der Apotheker. Aber wie soll man am Ende kontrollieren, wer die Möglichkeit eines kostenlosen Tests habe?
Einige Vorschläge völlig sinnbefreit
Der Gesundheitsminister habe beispielsweise von Besuchern von Großereignissen gesprochen. „Das ist doch völlig sinnbefreit. Soll ich dann vor einem BVB-Spiel noch die Tickets kontrollieren, bevor ich einen kostenlosen Test mache?“, fragt Schumacher.
Aber angenommen man muss den Test selbst bezahlen, was könnte der dann kosten? Auch dazu gebe es noch keine Information. „Ich weiß nur, dass die Tests in der Anschaffung jetzt teurer werden. Warum auch immer.“
Jörg Bauerfeld, Redakteur, berichtet hauptsächlich in Wort, Bild und Ton aus dem Dortmunder Süden.
