Das Aufstiegsrennen in der Landesliga 3 mausert sich aktuell zu einem der spannendsten in der laufenden Saison. Tabellenplatz eins und fünf trennen nur vier Punkte.
Mittendrin ist neben dem SV Brackel, der seit dem letzten Wochenende als Tabellenführer grüßt, auch Westfalia Herne unter Ex-Bövinghausen-Coach Christian Knappmann. Doch die prominent besetzte Mannschaft ließ zuletzt zweimal überraschend Federn.
Westfalia Herne verliert 0:5 gegen SV Wanne
Am 20. Spieltag reichte es für die Westfalia beim Tabellenletzten VfB Westhofen nur zu einem 2:2-Unentschieden. Am vergangenen Spieltag kam es noch bitterer für die Herner.
Zu Hause musste sich der TuS mit 0:5 gegen den SV Wanne geschlagen geben. Die Tabellenführung wanderte dadurch nach Dortmund. „Wir waren in beiden Spielen deutlich unter unseren Erwartungen“, sagt Marcus Piossek, der ebenfalls im Winter vom TuS Bövinghausen in die Landesliga wechselte.

In Westhofen hätte man mit Blick auf die eigene Leistung schon verlieren müssen, meint Piossek. Die deutliche Niederlage gegen Wanne „ist schwer zu erklären, das ist schon ein Brett.“
Piossek, der wie schon in Bövinghausen als spielender Co-Trainer von Knappmann agiert, hat in allen Spielen der laufenden Rückrunde besonders eine Schwäche seiner Mannschaft ausgemacht: „Das Umschalten in die Rückwärtsbewegung. Wir haben eine gute Qualität mit Ball, aber wir sind nicht bereit, gegen den Ball alles zu tun. Da haben uns die Gegner ins Mark getroffen.“
„Defensive Verantwortung nicht vorhanden“ bei Westfalia Herne
Man versuche durch die Aufstellungen schon den Fokus auf robuste Arbeit zu legen, mit Spielern wie Piossek selbst oder Jeron Al-Hazaimeh. „Aber das ist gerade leider in der Mannschaft drin“, bedauert Piossek.
„Wir haben zu viele Spieler, wo mit Ball alles gut ist, aber defensive Verantwortung und Positionstreue ist kaum bis gar nicht vorhanden.“ Wenn man diese Schwäche nicht schleunigst in den Griff bekommen sollte, „dann wird es schwer, dann wird es 50:50 um den Aufstieg.“
Piossek glaubt an eine Einstellungssache der Spieler. Aber auch einen neuen Ansatz in der Spielgestaltung hält er für notwendig. Bislang sei man darauf bedacht gewesen, hoch anzulaufen und generell offensiv zu spielen.
„Vielleicht sollten wir mal den Ansatz wählen, erst mal in einer stabilen Grundordnung zu stehen und darüber Stabilität zu gewinnen.“ Man sei sich trotz allem aber bewusst, dass man den Aufstieg noch in der eigenen Hand habe.
Westfalia Herne will aufsteigen
In den kommenden Wochen warten auf die Westfalia aus Herne der Namensvetter aus Langenbochum (6.), der SSV Buer (5.) und dann der SV Brackel (1.). „Die nächsten drei Spiele sind entscheidend“, weiß Piossek, „du kannst dich auf Platz eins setzen, aber auch einiges verspielen.“
Die Mini-Krise sei jetzt vielleicht genau zur richtigen Zeit gekommen, um die Sinne noch einmal zu schärfen. Aber die individuelle Qualität alleine reiche eben nicht. „Wenn du nicht in beide Richtungen funktionierst, gehst du irgendwann unter“, mahnt Piossek.
Westfalia Herne bleibt überzeugt
Es liege jetzt an ihm und Knappmann, die richtigen Schlüsse zu ziehen und notwendige Veränderungen umzusetzen. Piossek jedenfalls ist noch überzeugt vom Aufstiegsvorhaben der Westfalia.
„Wir haben es selber in der Hand und eine sehr gute Qualität in der Mannschaft." Wenn die Schwächen behoben werden können, „dann werden wir aufsteigen, als Erster."