Die Tafel hat zurzeit viel zu viel ungenutzen Raum in ihrer Zentrale in Unna. Ausbleibende Lebensmittelspenden des Handels stellen die Versorgung Bedürftiger infrage. Die Vorsitzende Ulrike Trümper freut sich aber auch über die Bereitschaft der Bürger, die Lücken zu schließen.

Die Tafel hat zurzeit viel zu viel ungenutzten Raum in ihrer Zentrale in Unna. Ausbleibende Lebensmittelspenden des Handels stellen die Versorgung Bedürftiger infrage. Die Vorsitzende Ulrike Trümper freut sich aber auch über die Bereitschaft der Bürger, die Lücken zu schließen. © Marcel Drawe

Lebensmittelkrise: Private Spender eilen der Unnaer Tafel zu Hilfe

dzSoziales

Ausbleibende Warenspenden des Handels zwingen die Unnaer Tafel dazu, Ausgabetermine zu streichen. Diese Nachricht löst Betroffenheit aus – aber auch viel Hilfsbereitschaft von Bürgern.

Unna

, 02.09.2022, 07:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Weil der Handel geringere Warenmengen bestellt, bleiben weniger Überschüsse für die Unnaer Tafel. Die Hilfsorganisation hat dadurch weniger Lebensmittel für die Verteilung an Bedürftige – in einer Zeit, in der der Ansturm auf die Ausgabestellen der Tafel zunimmt.

Die Nachricht, dass die Ausgabetermine in Unna-Massen, Holzwickede und Bönen deshalb nur im Zwei-Wochen-Rhythmus erfolgen, löst Reaktionen aus. Viele Menschen drücken ihre Besorgnis aus angesichts dieser Lage – und wollen nun helfen. „Die Unnaer Bürger sind großartig“, freut sich die Tafel-Vorsitzende Ulrike Trümper.

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Seit dem Bekanntwerden der Nachricht bekomme die Tafel auch viele Hilfsangebote. „Das sieht im Einzelnen ganz unterschiedlich aus. Manche Leute bringen Konserven; ein Herr war sogar schon viermal da, um eine ganze Kofferraumladung voll abzuliefern. Andere bieten an, ihr Energiegeld zu spenden, damit wir Einkaufsgutscheine verteilen können. Und viele bieten uns auch Überschüsse aus ihrem Garten an. Jetzt zur Erntezeit kommt da einiges zusammen.“

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Diese Spenden können die Lücken im Warenzugang aus dem Handel zwar nicht vollends schließen, tragen aber zur Linderung bei. „Wir freuen uns wie Bolle, wenn wir etwas kriegen“, sagt Trümper jedenfalls. Neben der wirklich essbaren Unterstützung für die Lebensmittelversorgung zeige diese Spendenbereitschaft auch, welchen Rückhalt die Tafel-Idee in der Bevölkerung hat und wie groß das Herz der Bürgerinnen und Bürger für Schwächere ist.

Aufruf zu Lebensmittelspenden für Tafel auch aus Politik

Ein Aufruf, die Tafel zu unterstützen, kommt in Unna auch von der örtlichen Ratsfrau Petra Weber (Die Linke). Auch sie ruft dazu auf, Überschüsse aus dem eigenen Garten zu spenden. „Meine Bitte: Egal wie groß, wie klein ihre Überschüsse sind, bringen Sie sie zur Tafel oder stellen sie Körbe zur Abholung bereit.“ Sie selbst zum Beispiel habe in ihrem Garten eine ordentliche Ernte an Tomaten und Walnüssen, von denen sie Teile abgeben kann. Und sie sei sich sicher, dass auch in vielen anderen privaten Gärten oder auch in der Landwirtschaft Überschüsse anfallen.

Wer die Tafel mit einer Spende unterstützen will, sollte sich unter der Rufnummer (02303) 777639 in der Tafel-Zentrale in Unna-Königsborn melden. „Man kann uns etwas bringen oder wir vereinbaren einen Termin für die Abholung, wenn wir gerade mit den Wagen unterwegs sind“, so Trümper. Gut geeignet sind vor allem Obst- und Gemüsesorten, die sich einige Tage lagern lassen.

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