© Udo Hennes
Die Öffnung von Kinos, Theatern und Konzerthäusern ist ab Samstag (30. Mai) wieder erlaubt – doch die Betreiber fahren den Betrieb eher verhalten wieder hoch. Ein Überblick.
Bei Mindestabstand zwischen Besuchern und einem Zutrittskonzept dürfen auch die bekannten Kulturstätten im Kreis Unna wieder öffnen. Ob und wann sie das tun, zeigt unser Überblick.
Studio-Theater: Kulturreferentin Simone Schmidt-Apel rechnet nicht damit, dass sie in dieser Spielzeit noch Kulturveranstaltungen im „studio theater“ und in der Galerie „sohle 1“ im Stadtmuseum anbieten kann. Nach den Hygiene-Vorschriften seien im im Studio-Theater, das 415 Plätze hat, nur 70 Zuschauer zugelassen. Zu Veranstaltungen in der „sohle 1“ könnten maximal zehn Besucher kommen. Da lohne sich der Aufwand für eine Veranstaltung nicht.
Hau s Opherdicke: Das Kunstmuseum ist schon wieder geöffnet, aber Konzerte im Spiegelsaal finden vorerst nicht statt. Fans der beiden musikalischen Veranstaltungsreihen müssen sich noch gedulden. Mit Aufführungen aus der „Kammermusikalischen Reihe“ und der Reihe „WeltMusik – MusikWelt“ wird derzeit nicht vor Ende August gerechnet.
In der Konzertaula Kamen ist im Juni unter Vorbehalt noch eine Veranstaltung angesetzt. Nach der Sommerpause soll es ab dem 24. September wieder Konzerte, Theater und Comedy geben. © Marcel Drawe
Konzertaula: Für den 24. Juni ist bislang die letzte Aufführung der „Sinfonischen Reihe“ in dieser Saison geplant – vorbehaltlich einer für Mitte nächster Woche erwarteten Information durch den Kreis Unna. Die Kamener Theaterreihe geht am 24. September mit dem Nachholtermin des Kindertheaterstücks „Feuerwehrmann Sam“ weiter. Die Spielzeit der neuen Saison soll am 2. Oktober von Bernd Stelter eröffnet werden.
Heinz-Hilpert-Theater: Die laufende Theatersaison wurde vorzeitig beendet. Bis August finden wegen der Corona-Pandemie keine Veranstaltungen statt. „Im September kann dann hoffentlich die neue Theatersaison beginnen“, heißt es auf der Internetseite.
Kinorama: Das Unnaer Kino „Kinorama“ öffnet erst ab Mittwoch (3. Juni) seine Türen. Bis dahin, so hofft Inhaber Guido Rottstegge, weiß er auch, unter welchen Auflagen die Wiedereröffnung erfolgen kann. Ab dem 3. Juni wird die VHS-Reihe „Leinwand Special“ nachgeholt; ebenso werden die Streifen gezeigt, die seit März ausfallen mussten, darunter „Lindenberg – mach Dein Ding“, der Oscar-Abräumer „Parasite“ oder die Romantik-Komödie „Gut gegen Nordwind“. Auch der Lüdia-Gewinner „Der letzte Mieter“ und die Verfilmung des Bestsellers „Pferde stehlen“ von Per Petterson kommen.
Kühlschiff (Lindenbrauerei): Die Hauskneipe Schalander ist wieder geöffnet – natürlich unter verschäften Abstands- und Hygieneregeln. Kulturell steigt die Lindenbrauerei ab Juni wieder ein. Das Sommerprogramm ist ohnehin von Open-Air-Konzerten auf dem Platz der Kulturen geprägt. Dort gibt es viel Platz für ausreichenden Abstand – und feste Plätze für letztlich doch nur 100 Gäste.
Veranstaltungen im Unnaer Nicolaihaus haben immer einen intimeren Charakter. Wenn nun noch weniger Besucher hinein dürfen, sind Veranstaltungen kaum umsetzbar – selbst, wenn sie erlaubt sind. © Marcel Drawe
Nicolaihaus: Derzeit sind noch keine Veranstaltungen geplant, heißt es von Stadtsprecher Oliver Böer. „So viele Leute bekommt man dort mit einer Abstandsregelung nicht hinein“, sagt er. Auch das Westfälische Literaturbüro, das im Nicolaihaus ansässig ist, habe keine anstehenden Termine für Juni angekündigt. Zuvor geplante Termine, etwa der Wochenendworkshop mit Elke Pistor, der für den 6./7. Juni angesetzt war, wurden bereits abgesagt.
Stadthalle Unna: Für Unnas größten Veranstaltungsraum haben die Verantwortlichen ein Hygienekonzept für Veranstaltungen eingereicht. „Wir warten jetzt auf Rückmeldung der Ordnungsbehörde“, sagt Daniela Guidara von der Unna Marketing GmbH. Bisher sind noch keine Termine absehbar. Kulturveranstaltungen mit maximal 100 Besuchern seien gut machbar.
Das Team der Stadthalle Unna hat ein Hygienekonzept eingereicht, das aktuell von den Ordnungsbehörden geprüft wird. Normalerweise besuchen die Veranstaltungen in der Stadthalle deutlich mehr als die jetzt erlaubten 100 Menschen. © Neumann
Die Frage sei, ob Veranstalter unter diesen Bedingungen etwas durchführen wollen, sagt Guidara. In den meisten Fällen ist das Stadtmarketing Vermieter, Externe sind die Veranstalter. Und diese Anbieter konnten normalerweise immer 500 bis 1000 Besucher in der Stadthalle bei Konzerten oder Comedy-Abenden einplanen.
Theater Narrenschiff (Lindenbrauerei): Das Ensemble ist für durchweg eigene Produktionen bekannt. Diese aber brauchen einen entsprechenden Zeitvorlauf; die Proben waren ja ebenfalls wegen der Corona-Krise ausgesetzt worden. Zudem steuert das Ensemble ebenfalls auf den Sommer zu, der im Theaterbereich klassisch eine Spielpause bedeutet. In Unna gab es zur Überbrückung immer ein sehr gut angekommenes Freilicht-Theater auf dem Westfriedhof. Dieses aber ist für 2020 definitiv abgesagt.
Capitol Cinema Center: Das Kino in Werne hat noch nicht festgelegt, wann es wieder öffnen wird. Derzeit laufen Überprüfungen, ob und wie die gesetzlichen Vorgaben in dem Lichtspielhaus umgesetzt werden können.
Blick in den großen Saal des Capital-Cinema-Centers Werne. Dort wird normalerweise auch am Platz bedient. Jetzt steht noch nicht einmal fest, wann das Kino wieder den Betrieb aufnehmen kann. © Capital Kino
Zudem finden direkt vor dem eigentlichen Zugang zum Kino in Werne auch noch Bauarbeiten statt, sodass möglicherweise nur der Seiteneingang zur Verfügung steht.