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Yasmin Becker (42) wütend: Nach 66 Tagen schon das zweite Mal Corona
Coronavirus
Yasmin Becker konnte es nicht glauben: Ende 2021 hatte sie Corona, und nun war sie schon wieder positiv – trotz Impfung. Trotzdem appelliert die 42-Jährige: „Lasst euch impfen!“
Yasmin Becker aus Werne hatte Corona gerade hinter sich, da erwischte sie das Virus erneut. Keine 70 Tage lagen zwischen erster und zweiter Infektion. Ihre Impfung hat sie vor den Ansteckungen nicht bewahrt. Trotzdem lässt sie keinen Zweifel daran, dass sie von der Notwendigkeit der Impfung überzeugt ist.
Ende November: PCR-Test positiv
Ende November 2021 hatte es Yasmin Becker und ihren Mann erwischt. Beide hatten starke Grippesymptome und den Grund dafür schriftlich: Corona. Beide PCR-Tests positiv. Die Folgen sind inzwischen von tausenden anderen Fällen hinlänglich bekannt. Vor allem: Quarantäne.
Für Yasmin Becker war die angeordnete Isolierung am 10. Dezember wieder vorbei. Sie war wieder gesund, und wie viele andere Genesene hatte sie auch das Gefühl, durch die Erkrankung eine zusätzliche Immunisierung bekommen zu haben in Form von Antikörpern.
Anfang Februar: PCR-Test positiv
Aber wie lange? Am 30. Januar hatte die 42-Jährige erneut Symptome eines Infekts. Doch wohl nicht schon wieder Corona? „Meine Ärztin sagte, ich soll mir keine Sorgen machen: ,Sie kriegen das jetzt nicht schon wieder...‘“, erinnert sich Becker. 1. Februar: PCR-Test positiv. Wie fühlt sich das an, nach nur 66 Tagen? Becker: „Ich war wütend.“
Sie leitet eine Kindertageseinrichtung, in der es ja immer wieder erkrankte Kinder gab. Als sie selbst nun zum zweiten Mal infiziert war, habe es allerdings gerade keinen akuten Fall in der Einrichtung gegeben. „Deswegen habe ich auch überhaupt nicht damit gerechnet.“
Die zweite Infektion war für Yasmin Becker weniger belastend als die erste. Ihr Mann, den Corona Ende 2021 beinahe ins Krankenhaus gebracht hätte, blieb nun verschont. Sie selbst hatte dieses Mal „ein anderes Gefühl von Kranksein“, wie sie selbst sagt, aber vor allem deutlich schwächere Symptome. „Körperlich war das alles nicht schlimm“, sagt Yasmin Becker.
Größte Sorge: Andere anstecken und gefährden
Schlimm sei für sie die Sorge gewesen, was von der Infektion bis zur Quarantäne hätte passieren können: „Jetzt renne ich wieder durch die Gegend und stecke Leute an.“ Die 42-Jährige hat sonst regelmäßig Kontakt mit Risikopatienten, darunter ihre eigenen Eltern. „Ich will nicht daran Schuld sein, dass jemand schwer krank wird, dass womöglich sogar jemand stirbt.“
Inzwischen hat Becker auch die zweite Corona-Runde hinter sich gebracht. Ihre Tests fallen wieder negativ aus. Woher sie ihre zweite Infektion überhaupt hatte, weiß sie bis heute nicht.
Als doppelt Geimpfte ist diese Frau sogar zweimal hintereinander an Corona erkrankt. Trotzdem steht für die 42-Jährige nach wie vor fest, dass Impfungen gut und wichtig sind. Sie selbst hat die Erkrankungen zwar gut überstanden. „Aber was ist mit denen, die das Virus nicht so gut vertragen? Soll ich so egoistisch durch die Welt laufen und sagen: ,Die sind mir egal‘?“ Geimpfte haben nach gängiger Expertenmeinung ein deutlich geringeres Risiko an Corona zu erkranken und das Virus an andere weiterzugeben.
Trotz Infektionen überzeugt vom Impfen
Deswegen ist Yasmin Becker auch froh, dass sie Ende Februar ihren Booster-Termin hat. „Ich wurde bisher nicht geboostert, weil ich kurz vorher immer Corona bekommen habe“, sagt die Wernerin, inzwischen auch mit einem Augenzwinkern.
Übrigens hat die 42-Jährige für sich auch gelernt, „dass man sich auf einem Genesenen-Status nicht ausruhen kann“. Impfungen allein reichten sicher nicht, um die Pandemie in den Griff zu bekommen. „Ich wäre immer für ein Plus“, sagt Yasmin Becker. Aus ihrer Sicht müsse noch viel mehr getestet werden.
Jahrgang 1979, stammt aus dem Grenzgebiet Ruhr-Sauerland-Börde. Verheiratet und vierfacher Vater. Mag am Lokaljournalismus die Vielfalt der Themen und Begegnung mit Menschen. Liest immer noch gerne Zeitung auf Papier.
