„Will für immer in Heeren leben“ Horn-Preisträgerin liebt ihren Stadtteil

Von Klaus Schultebraucks
„Will für immer in Heeren leben“: Horn-Preisträgerin liebt Stadtteil
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Beatrix Weber-Prause ist eine der drei diesjährigen Preisträger des „Heerener Horns“ – der Auszeichnung, die alljährlich vom „Schweineclub“ vergeben wird, auch schon an bundesweit bekannte Promis wie Peter Maffay. Vor wenigen Wochen erreichte sie der Anruf von Christian Freiherr von Plettenberg, der ihr die gute Botschaft überbrachte. „Ich war völlig sprachlos“, erinnert sich Weber-Prause, „hatte ich doch überhaupt nicht damit gerechnet.“ Doch die Jury befand ihr ehrenamtliches Engagement denn doch übereinstimmend einer Würdigung wert, wobei die Geehrte bescheiden anmerkt: „Ich stehe überhaupt nicht gerne im Mittelpunkt.“

Beatrix Weber-Prause liebt Heeren und den BSV.
Seit mehr als 25 Jahren ist Beatrix Weber-Prause als Vorstandsmitglied und Geschäftsführerin als „gute Seele des Vereins“ beim BSV Heeren aktiv. © Klaus Schultebraucks

Die 63-jährige ist, wie sie selbst sagt, „ein Heerener Kind“. Kurz nach ihrer Geburt zog sie mit ihren Eltern aus Unna nach Heeren-Werve. „Hier bin ich groß geworden und bis auf eine kurze Zeit in Königsborn auch geblieben“, sagt sie. „Und das wird sich auch nicht mehr ändern.“ Vor einiger Zeit hat sie mit ihrem Mann (zur Familie gehört noch der 32-jährige Sohn) in Heeren eine Wohnung gekauft. Und sie ist mittlerweile in diesem Stadtteil so verwurzelt, dass sie bei ihrem Versprechen für immer Heerenerin zu bleiben, sogar noch einen draufsetzt: „Für mich wird es in meinem Leben nichts anderes als Heeren mehr geben.“

25 Jahre BSV Heeren

Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass Beatrix Weber-Prause den Weg zum BSV Heeren fand, dessen Sportgelände im Herzen des Ortsteils liegt. „Mit Fußball bin ich schon groß geworden“, erzählt die aktuelle Trägerin des „Heerener Horns“. „Mein Opa und mein Vater haben seinerzeit beim SSV Mühlhausen gespielt, mein Mann hat ebenfalls gekickt und mein Sohn ist als Mini-Kicker beim BSV angefangen.“ Nachdem die Mutter den Filius regelmäßig zum Sportplatz begleitet hat, machte sie ihre Leidenschaft zum (Ehren-)Job.

Seit mittlerweile mehr als 25 Jahren engagiert sich Weber-Prause nun beim BSV. Zunächst in der Jugendarbeit, dann schnell als Geschäftsführerin und damit im Vorstand. Hört man sich im Verein um, merkt man schnell, dass die 63-Jährige eigentlich unverzichtbar ist. Nicht umsonst wird sie überall „die gute Seele des BSV“ genannt. Kein Wunder, schließlich kümmert sie sich wirklich um alles. Neben ihren zahlreichen Aufgaben als Geschäftsführerin betreibt sie – gemeinsam mit ihrem Mann – auch jeden Sonntag noch das Vereinsheim. Ihre selbstlose Begründung: „Das würde ja sonst niemand machen. Wer will schon jeden Sonntag von morgens früh bis 20 Uhr am Sportplatz sein?“

400 Mitglieder - zwölf Mannschaften

Dabei ist ihre Hauptarbeit als Geschäftsführerin durchaus herausfordernd. Nicht weniger als drei Seniorenmannschaften, zwei „Alte Herren“, ein Damenteam und sechs Jugendmannschaften spielen für den Verein. Fast 400 Mitglieder sind es insgesamt. Da müssen Zeiten für Training und Spiele organisiert und die Koordination mit allen Trainern und übrigen Vorstandsmitgliedern gewährleistet werden. Auch die Abstimmung mit dem Verband gehört zu Weber-Prauses Job.

„Natürlich gibt es eine Menge zu tun, aber es macht auch Spaß“, sagt sie selbst über ihren tagtäglichen Einsatz. „Ich mache den Job aus Überzeugung und muss dafür nicht gelobt werden.“ Trotzdem freut sie sich insgeheim natürlich, wenn die Spieler ihr so vertrauen, dass sie bei Problemen immer als erstes auf sie zukommen. Ein großes Highlight während ihrer Tätigkeit war die Organisation und Durchführung des „größten Frühstücks der Welt“. Noch vor der Coronazeit hatte der BSV auf dem Sportplatz rund 100 Tische und dazugehörige Bänke aufgestellt und mit Hunderten Personen gefeiert. Weber-Prause: „Das war toll. Da kamen ganz viele Spieler von benachbarten Vereinen wie Kaiserau oder KSC.“

Natürlich – wie sollte es anders sein – hat sie auch ihren Mann auf dem Heerener Sportplatz kennengelernt: „Ich war damals 16, er spielte mit 21 in der Mannschaft.“ Sie sind bis heute glücklich verheiratet, obwohl im „großen Fußball“ Welten zwischen ihnen liegen: Sie Schalke, er Borussia. Ihr Geheimnis: „Man neckt sich natürlich je nach Spielausgang. Aber dann ist auch wieder Frieden.“

Beatrix Weber-Prause steht vor einem der Sportplätze des BSV Heeren.
Neben ihren zahlreichen Aufgaben als Geschäftsführerin betreibt Beatrix Weber-Prause – gemeinsam mit ihrem Mann – jeden Sonntag das BSV-Vereinsheim. © Klaus Schultebraucks