Thilo Masuhr über die Lockerungen bei Maskenpflicht und Corona-Tests an Schulen: „Wir sind sehr missmutig über diese politische Entscheidung!“ © dpa/privat
Lockerungen in Schulen
Vater schreibt an Gesamtschule: Masken- und Testpflicht soll bleiben
Das Ende der Maskenpflicht an Schulen ruft Protest hervor. Die Gesamtschule Kamen und der Stadtrat haben einen Protestbrief erhalten. Thilo Masuhr ist der Verfasser und begründet seine Haltung.
Das Kind von Thilo Masuhr besucht die Gesamtschule Kamen. Der Familienvater und seine Frau machen sich Sorgen wegen der Abschaffung der Maskenpflicht und der Corona-Tests im Unterricht, wie sie Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) verkündet hat. Deshalb haben die Eheleute Masuhr jetzt in einem offenen Brief an die Schulleitung der Gesamtschule und die Fraktionschefs im Stadtrat gefordert, dass Masken und Tests beibehalten werden.
Lockerungen mitten in der Omikron-Welle – das ist aus Sicht der Familie Masuhr der falsche Zeitpunkt. „Unser Wunsch ist die Fortführung der zweiwöchigen regelmäßigen verbindlichen Covid-Tests an der Schule, bis ein deutliches Ende der Coronawelle erkennbar ist“, heißt es in dem Schreiben, das der Redaktion vorliegt. „Des weiteren bitten wir Sie, das Masketragen in Innenräumen dringend beizubehalten, da die Altersgruppe der 15-34 Jährigen aktuell zu den am stärksten betroffenen Hauptüberträgern des Covid-Virus gehören.“
Die Maskenpflicht an Schulen in NRW läuft am 2. April aus. Schulministerin Gebauer hat erklärt, dass Kinder und Jugendliche bei den nun anstehenden Lockerungen nicht hinten anstehen dürfen. Das neue Bundesinfektionsschutzgesetz ermöglicht den Ländern zwar auch nach dem 2. April weitergehende Beschränkungen wie die Maskenpflicht an Schulen für regionale Hotspots, aber dafür ist zuvor ein Landtagsbeschluss nötig.
Die Eheleute Masuhr kritisieren das neue Infektionsschutzrecht und appellieren an die Schulleitung der Gesamtschule: „Ich erlaube mir, Sie als verantwortliche Schulleitung nochmals sehr freundlich um Hilfe und Rücksichtnahme für Risikopersonen zu bitten.“
Ohne Maske fehlt ein Basisschutz
Wenn an Schulen kein Mund-Nasen-Schutz mehr getragen wird, fällt ein Basisschutz vor einer Corona-Ansteckung weg. Denn insbesondere FFP2-Masken mindern den Ausstoß von virushaltigen Aerosolen und mindern das Risiko einer Ansteckung deutlich. Diesen Schutz wollen die Masuhrs trotz dreimaliger Covid-19-Impfung aller Familienmitglieder weiter beibehalten wissen. Das hängt auch damit zusammen, dass ein Familienmitglied infolge einer Krebserkrankung ein geschwächtes Immunsystem hat und folglich zu den Risikopersonen zählt.
„Aus unserer Situation heraus tragen wir die Entscheidung der Bundesregierung, die Corona-Schutzmaßnahmen am 02.04.2022 zu beenden, in keiner Weise mit. Wir sind sehr missmutig über diese politische Entscheidung!“, heißt es in dem offenen Brief.
Die Gesamtschule Kamen ist mit rund 1300 Schülern die größte Schule in Kamen. Die Maskenpflicht gilt dort, wie auch an anderen Schulen in NRW, seit dem 2. Dezember. Zuvor war sie mit Beginn der zweiten Woche nach den Herbstferien ab 2. November aufgehoben worden. Dessen ungeachtet hatte die Gesamtschule das Tragen von Masken weiter empfohlen. Die Verfasser des offenen Briefs beziehen sich offenbar darauf und bedanken sich nun „für die rücksichts- und verantwortungsvolle Reaktion auf unsere Bitte zur Aufrechterhaltung des Coronaschutz nach den Herbstferien 2021“.
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