Parkt hier das Ordnungsamt Kamen falsch? Stadt-Dienstwagen steht auf Gehweg vor Schule

Falschparker vor Schule: Stadtauto gibt schlechtes Vorbild ab
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Auf Gehwegen dürfen keine Autos parken – außer es ist ausdrücklich erlaubt. Doch diese Regel der Straßenverkehrsordnung scheint nicht jedem Autofahrer geläufig zu sein, wie ein Blick ins Stadtbild von Kamen zeigt. Immer wieder nehmen sich Autofahrer selbst das Recht, ihren Wagen ganz oder halb auf dem Bürgersteig abzustellen. Das schmälert den Platz für den Fußverkehr.

An der Klosterstraße vor der Josefschule blockierte jetzt ausgerechnet ein Dienstwagen der Stadt Kamen verbotenerweise den Gehweg. Weil ein VW Golf dieses Typs auch vom Kommunalen Ordnungsdienst benutzt wird, entstand dadurch der Eindruck, dass das Ordnungsamt vor einer Grundschule mit schlechtem Beispiel vorangeht. Der VW wurde am Dienstag (8.4.) auf dem Gehweg im Abschnitt zwischen der Autowerkstatt und der Josefschule gesichtet.

Das Gehwegparken ist grundsätzlich verboten, außer es ist anders ausgeschildert.
Das Gehwegparken ist grundsätzlich verboten, außer es ist anders ausgeschildert. (Symboldbild) © picture alliance/dpa

Wie in anderen Straßen in Kamen hatte sich das Gehwegparken an dieser Stelle vor einigen Jahren eingebürgert. Doch als ein Kind von einem Auto angefahren wurde, wurde das Rathaus im Jahr 2019 auf die Stelle aufmerksam.

Die Stadt Kamen begann das Falschparken dort häufiger zu ahnden. Durch den erhöhten Kontrolldruck bleibt der Bereich zwischen der Autowerkstatt und der Josefschule oft frei, sodass kleine und große Fußgänger dort sicherer hergehen können.

Dass nun an dieser Stelle ausgerechnet ein städtischer Dienstwagen falsch parkte, räumt die Stadt Kamen auf Anfrage ein. Das Ordnungsamt ist es aber nicht gewesen: „Das Fahrzeug wurde von einem Mitarbeiter der Servicebetriebe im Rahmen seiner dienstlichen Tätigkeit auf dem Gehweg falsch abgestellt“, erklärt Stadtsprecher Peter Büttner.

Da die Stadtverwaltung durch die Presseanfrage von dem Parkverstoß erfahren hat, behandelt sie den Vorgang wie eine Privatanzeige. Ein Ordnungswidrigkeitenverfahren wird eingeleitet, sodass der Parksünder nachträglich ein Knöllchen per Post bekommen dürfte.

Erst Anfang März hatte die Stadt Kontrollen im Zusammenhang mit zugestellten Rettungswegen angekündigt. „In letzter Zeit haben die Beschwerden über Behinderungen durch falsch parkende Autos in den Wohngebieten massiv zugenommen“, sagte Ordnungsdezernentin Hanna Schulze.