Neben Ikea am Kamener Kreuz Kaminöfen im Kamen-Karree eine heiße Sache

Neben Ikea am Kamener Kreuz: Kaminöfen weiter eine heiße Sache
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Die Nachfrage nach Kaminöfen in einer unsicher erscheinenden Zeit zieht weiter an. „Ich lagere die Öfen nicht mehr nur im Lager, sondern fange jetzt an, hier in der Ausstellung zu lagern, um die große Nachfrage bedienen zu können“, sagt Georg Boldt, 63-jähriger Geschäftsführer des Kaminofenhandels „Flammenträume“ im Kamen-Karree.

Kurz nach dem Kälteeinbruch vom Wochenende setzen viele Bürgerinnen und Bürger auf Wärme durch das Verfeuern von Holz. Boldt, der seit fast 45 Jahren in der Branche tätig ist, ist nach eigenen Angaben auf weitere Anfragen vorbereitet. „Das Lager ist voll.“ Seine zwölf Mitarbeiter, Verkäufer und Monteure, arbeiten die vielen Aufträge ab im Akkord.

Nach Anfragen-Boom zurück zu den alten Öffnungszeiten

Zuletzt, so Boldt, habe die Diskussion um das Heizungsgesetz das Interesse nach Kaminöfen buchstäblich weiter angefacht. In der langen Zeit, in der er tätig ist, verkaufte er in guten Jahren etwa 800 Kaminöfen. Jetzt sind es bis 900.

Wegen der zahlreichen Anfragen kürzte er voriges Jahr die Öffnungszeiten, um Zeit für die Beantwortung der E-Mails zu gewinnen. Montags war seitdem geschlossen. Jetzt hat er sich darauf eingestellt und öffnet auch an Montagen wieder. Allerdings nicht um 10 Uhr, sondern erst um 11 Uhr für ein kleineres Zeitfenster für die Anfragen. Boldt: „An den anderen Tagen geht es wie gewohnt um 10 Uhr los.“

Im Schatten von Ikea brummt das Geschäft

In den Anfangsjahren montierte Boldt die Öfen noch selbst und war dabei mit seinem für damalige Verhältnisse geräumigen Opel Omega unterwegs, ein Modell, das im Spätsommer 1986 als Nachfolger des Opel Rekord auf den Markt kam. Jetzt brummt kein alter Wagen, sondern das Geschäft: „Wir haben den vermutlich bekanntesten Kaminofenhandel der Welt“, sagt er lachend. Warum? Weil der Standort am Kamener Kreuz, direkt neben Ikea, einzigartig sei. „Egal ob auf Rügen oder in den Alpen – wenn darauf die Sprache kommt: Jeder ist schon einmal dort gewesen.“

Im Kamen-Karree, direkt neben Ikea, ist der Kaminofenhandel Flammenträume angesiedelt. Der macht in Krisenzeiten starke Umsätze.
Im Kamen-Karree, direkt neben Ikea, ist der Kaminofenhandel Flammenträume angesiedelt. Der macht in Krisenzeiten starke Umsätze. © Stefan Milk

Über intelligente Feuer, die „supersauber“ verbrennen

Wer denkt, die Kaminöfen sind große Umweltverschmutzer, liegt laut Boldt falsch. Moderne Öfen haben ihre eigene Elektronik, die über eine Powerbank aktiviert werden kann. „Das sind intelligente Feuer. Der Ofen stellt sich von selbst auf den Schornstein ein“, so Boldt.

Die Öfen verbrennen nach seinen Angaben über einen Katalysator „supersauber“, wenn die Luftzufuhr optimal eingestellt wird – und sind teilweise mit dem „Blauen Engel“ zertifiziert. Das Problem, so Boldt, sei oftmals nicht der Kaminofen, falls zu feuchtes Holz verbrannt wird oder schlecht aufgeschichtet. „Das Problem steht dann vor dem Ofen.“

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