Sinfoniekonzert in Kamen
Königliche Klänge mit der Neuen Philharmonie: „Wir spielen gerne für Sie!“
Die Neue Philharmonie Westfalen gastiert mit dem Organisten Christian Schmitt in der Konzertaula. Am Ende applaudieren die Besucher im Stehen und wollen gar nicht aufhören.
Der Applaus im Stehen will kein Ende nehmen. Schließlich unterbricht Rasmus Baumann das Publikum mit den Worten: „Wir freuen uns sehr über diesen langen Applaus und spielen gerne für Sie! Besonders freut uns, dass uns dieses anstrengende Konzert auch beim vierten Mal gelungen ist!“
Musikstück auch der verstorbenen Queen gewidmet
„Königinnen“ – der Titel des 2. Sinfoniekonzerts war bewusst doppeldeutig gewählt, denn Benjamin Brittens „Courtly Dances“ aus seiner Oper „Gloriana“ ist den beiden britischen Königinnen Elisabeth gewidmet, deren erste um 1600 England regierte, deren zweite nach 70-jähriger Herrschaft vor wenigen Wochen 96-jährig verstarb. Faszinierend, wie Britten die Zeit der englischen Renaissance in den höfischen Tänzen auferstehen lässt. Unschwer sind in den Tänzen Anklänge an John Dowland zu hören, vergisst aber auch nicht schottisch anmutende Volksmusik-Quinten oder den beliebten Morris Dance.
Der Königin der Instrumente gehuldigt
Der Königin der Instrumente huldigt der Belgier Joseph Jongen mit seiner klangprächtigen „Symphonie concertante“ für Orgel und Orchester op. 81. Christian Schmitt spielt auf einer elektronischen Orgel, die ein digitales Abbild (Sampling) des Hauptwerks der Orgel in der Essener Philharmonie ist. Fügt sie sich im Allegro noch organisch in die Klänge des Orchesters ein, Motorik, Orgelpunkt und Fugato deuten auf den Barock, hält sie im tänzerischen Divertimento einen feinen Dialog mit dem Orchester, webt ein zart-ätherisches Gebilde im Molto lento, bevor sie in der mitreißenden Toccata Christian Schmitt alle strahlenden Register ziehen lässt, denen das Orchester mit rauschenden Akkorden und gewaltigen Blechbläserfanfaren in majestätischer Größe à la Gustav Mahler antwortet. Und in der Zugabe, dem prächtigen Orgelsolo aus der „Glagolithischen Messe“ von Leoš Janáček, zeigt Christian Schmitt seine virtuose Kunst auf drei Manualen und Pedal.
Zuhörer werden mit der Orgelsinfonie überreich beschenkt
Nach der Pause werden die Hörenden mit der „Orgelsinfonie“ genannten Sinfonie Nr. 3 c-moll op. 78 von Camille Saint-Saëns überreich beschenkt. Sein populärstes Werk neben dem „Karneval der Tiere“ zeigt in zwei im Kolorit unterschiedlichen Doppelsätzen - „Kathedralen und Salons“ untertitelt - die facettenreiche Überfülle seiner gewaltigen Komposition, die Christian Schmitt der Orgel und Rasmus Baumanns lebendiges Dirigat der neuen Philharmonie entlocken und bis zum grandiosen Schuss steigern.
Da können auch die 35 Schülerinnen und Schüler der 9. Klasse des Ernst-Barlach-Gymnasiums Unna nur noch applaudieren – lang anhaltend und im Stehen!
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