Abschied von Kamens Kult-Kneipe mit Termin-Überraschung Drei Tage Party „mit wenig Tränen“

Die letzten Stunden fürs 82West: Drei Tage Partytime
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Ja, Alex Rabe hat in den vergangenen Wochen „viel geheult“, wie sie mit Blick auf ihre Entscheidung, das 82West in Kamen zu schließen, sagt. „Das war schlimm.“ Das letzte Party-Wochenende, das an diesem Freitag (20.12) in der urigen Kneipe an der Weststraße 82 startet und drei Tage andauert, soll aber „mit wenig Tränen“, so Rabe, auskommen. „Ich wünsche mir an allen Tagen eine schöne fröhliche Stimmung“, äußerte die 54-jährige Gastronomin kurz vor dem Auftakt der großen Sause.

Die Voraussetzungen für eine fröhliche Abschiedsfeier sind gut. Denn an diesem Freitag und Samstag ist das Lokal mit dem markanten Tresen mit jeweils 70 Gästen schon komplett ausgebucht. Vor dem Lokal baut sie indes ein Zelt auf, wo Wartende Schutz finden. „Für Gäste, die nicht reserviert haben, geht‘s leider nur noch auf gut Glück“, bedauert sie. „Wenn sich im West niemand mehr bewegen kann, bringt das für niemanden etwas.“ Am Sonntag, dem sogenannten Day-Drinking-Tag von 14 bis 19 Uhr, gibt es allerdings noch gute Chancen auf Einlass.

Wirtin Alex Rabe vor ihrer Kneipe in Kamen.
Das war's. Alex Rabe macht kommende Woche ihren Laden dicht. © privat

Überraschender Termin im Januar

Alle Tische besetzt, alle Plätze an der Theke vergeben. Das Partywochenende läutet das Ende jener Kneipe ein, die Alex Rabe seit sechs Jahren führt und zu einem Lokal mit Kult-Status entwickelte. Entsprechend waren die Reaktionen ihrer Gäste in den vergangenen Wochen. Für Rabe einerseits traurig, andererseits tröstend. „Ich kann dann ja nicht so viel falsch gemacht haben“, sagt sie fröhlich.

Gefeiert wird an diesem Freitag und Samstag von 18 bis 3 Uhr und am Sonntag eben von 14 bis 19 Uhr. Am Montag ist dann der letzte Öffnungstag. Dann ist noch einmal von 17 bis 2 Uhr geöffnet. Ein echtes Party-Highlight gibt es aber noch zusätzlich, wie Rabe an diesem Donnerstag (19.12.) ankündigte. Eine Abschiedsparty am Samstag, 25. Januar, gegenüber in der leerstehenden Spielhalle mit Livemusik der Band „Der kleine dicke Junge“. „Meine Lieblingsband gibt noch einmal Vollgas!“ Die Spielhalle nutzte die Wirtin bereits bei der jüngsten Kamener Kneipennacht.

Feiern bis tief in die Nacht

Das Aus fürs West hat unterschiedliche Gründe. Seit der Corona-Zeit, so Alex Rabe, sei es nicht gelungen, wieder ausreichend Personal zu motivieren. Wo früher acht Kräfte wirbelten, ging sie zuletzt sozusagen als Eine-Frau-Betrieb zu Werke. Andererseits verzeichnete sie immer weniger Laufkundschaft.

Angelaufen kommen die Gäste an diesem Wochenende aber garantiert. Die Wirtin wagt schon einmal eine Prognose. „Ich vermute, dass ich vor 6 Uhr nicht zuhause bin.“